Reader zur Wiener Schule: Politik und kunsthistorische Methode in den 1930er Jahren

Bewertung:   (4,7 von 5)

Reader zur Wiener Schule: Politik und kunsthistorische Methode in den 1930er Jahren (S. Wood Christopher)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

The Vienna School Reader, herausgegeben von Christopher Wood, ist eine wichtige Sammlung kunsthistorischer Schriften des frühen 20. Jahrhunderts, die wichtige Einblicke in die Methodik und die philosophischen Debatten der Wiener Schule der Moderne bietet und damit ein unverzichtbares Hilfsmittel für Studierende und Wissenschaftler der Kunst der Moderne darstellt.

Vorteile:

Das Buch enthält Schlüsseltexte, die zum ersten Mal ins Englische übersetzt werden und wertvolle Einblicke in die kunsthistorische Forschung bieten. Die Einleitung und der redaktionelle Kommentar von Wood werden für die Kontextualisierung des Materials und die Erhellung seiner Bedeutung gelobt. Das Buch gilt als unverzichtbare Lektüre für Studenten, Wissenschaftler und alle, die sich für die Kunstgeschichte der Moderne interessieren.

Nachteile:

Einige Rezensenten sind der Meinung, dass nicht genug Material enthalten ist, und weisen insbesondere auf das Fehlen wichtiger Texte von Hans Sedlmayr und Otto Pächt hin. Kritik gibt es auch an Woods Umgang mit den politischen Implikationen der Schriften, wobei angedeutet wird, dass er möglicherweise einen tieferen politischen Kontext vermisst oder sich unwohl dabei fühlt, ihn anzusprechen.

(basierend auf 2 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Vienna School Reader: Politics and Art Historical Method in the 1930s

Inhalt des Buches:

Eine englischsprachige Einführung in die Schriften der sogenannten Neuen Wiener Schule der Kunstgeschichte.

Dieses Buch führt ein englischsprachiges Publikum in die Schriften der so genannten Neuen Wiener Schule der Kunstgeschichte ein. In den 1930er Jahren unternahmen Hans Sedlmayr (1896-1984) und Otto P cht (1902-1988) eine ehrgeizige Erweiterung des formalistischen kunsthistorischen Projekts von Alois Riegl (1858-1905). Sedlmayr und P cht gingen von einer ästhetizistischen Auffassung von der Autonomie und Irreduzibilität des künstlerischen Prozesses aus. Gleichzeitig glaubten sie, ganze Kulturen und Weltanschauungen in einem Kunstwerk lesen zu können. Der Schlüssel zu dieser kontextualistischen Alchemie war das Konzept der „Struktur“, eine Art tiefer formaler Eigenschaft, die das Kunstwerk mit der Welt teilt. Das Projekt von Sedlmayr und P cht erregte sofort die Aufmerksamkeit von Denkern wie Walter Benjamin, die ähnlich ungeduldig mit der traditionellen empirischen Wissenschaft waren. Doch das neue Projekt hatte auch seine Schattenseiten. Sedlmayr nutzte die Kunstgeschichte als Vehikel für eine umfassende Kritik der Moderne, die bald in nationalistische und geradezu faschistische Polemik ausartete, selbst als P cht, ein Jude, ins Exil gezwungen wurde. Sedlmayr und das gesamte wissenschaftliche Projekt der Strukturanalyse wurden von Meyer Schapiro und später von Ernst Gombrich scharf zurückgewiesen.

Nach einem einleitenden Essay beginnt das Buch mit zwei Aufsätzen von Riegl. Es folgen Aufsätze von Sedlmayr, P cht, Guido Kaschnitz-Weinberg und Fritz Novotny, die alle aus den 1930er Jahren stammen. Das Buch schließt mit den abweichenden Antworten von Benjamin (1933) und Schapiro (1936). Die Meinungsverschiedenheit zwischen diesen beiden wichtigen Stimmen wirft erneut die Frage nach der Legitimität und Effektivität der Methode auf und offenbart die Analogien zwischen dem Projekt der Neuen Wiener Schule und den antiempiristischen Kulturgeschichten unserer Zeit. Das Buch enthält auch eine umfangreiche Bibliographie.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781890951153
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2003
Seitenzahl:488

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)