Bewertung:

Das Buch „Ready-to-Wear and Ready-to-Work“ von Nancy L. Green bietet eine umfassende und gut recherchierte Analyse der Bekleidungsindustrie in Paris und New York im vergangenen Jahrhundert, wobei der Schwerpunkt auf den Menschen hinter der Kleidung und den sozioökonomischen und technologischen Zusammenhängen liegt. Das Buch ist für alle, die sich für die Ursprünge der Kleidung interessieren, sehr zu empfehlen, auch wenn es sich um eine komplexe Lektüre handelt.
Vorteile:Anspruchsvolle und umfassende Studie, faszinierendes Thema, gut recherchierter historischer Kontext, bietet Einblicke in die Bekleidungsindustrie und die Geschichten der beteiligten Menschen.
Nachteile:Keine leichte Lektüre, die komplexe Analyse könnte für einige Leser eine Herausforderung darstellen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Ready-to-Wear and Ready-to-Work: A Century of Industry and Immigrants in Paris and New York
Nancy L. Green bietet in dieser ersten vergleichenden Studie über die beiden historischen Zentren der Damenbekleidungsindustrie einen kritischen und lebendigen Blick auf die New Yorker Seventh Avenue und den Pariser Sentier. Diese zwischen Massenproduktion und "Kunst" hin- und hergerissene Branche ist einer der wenigen Produktionszweige, die in den dienstleistungsorientierten Städten von heute noch übrig sind. Ready-to-Wear and Ready-to-Work erzählt die Geschichte des städtischen Wachstums, der Arbeitspolitik und der Beziehungen zwischen den vielen Einwanderergruppen, die im letzten Jahrhundert an die Nähmaschinen kamen.
Green konzentriert sich auf Fragen der Mode und der Herstellung, da sie sowohl die Produktion als auch den Konsum von Kleidung betreffen. Traditionell war ein Großteil der städtischen Bekleidungsindustrie in kleinen Werkstätten und flexibler Heimarbeit organisiert, und Green betont die Auswirkungen, die diese Arbeitsorganisation auf die Männer und zumeist Frauen hatte, die die Kleidungsstücke genäht haben. Ob sie nun die eingewanderten Juden, Italiener, Puertoricaner, Dominikaner und Chinesen in New York oder die chinesisch-kambodschanischen, türkischen, armenischen, russischen, polnischen und tunesischen Juden in Paris betrachtet, sie skizziert die Gemeinsamkeiten der sozialen Erfahrungen in den Geschäften und den Gewerkschaften und lässt dabei die Stimmen der Arbeiter in ihrer ganzen Vielfalt zu Wort kommen.
Ready-to-Wear and Ready-to-Work ist eine provokative Untersuchung von Geschlecht und Ethnizität, historischen Konflikten und Konsens sowie Vorstellungen von Klasse und kultureller Differenz und beschreitet neue Wege in der Methodik der vergleichenden Geschichtswissenschaft.