Bewertung:

In den Rezensionen wird das Buch als eine bedeutende Untersuchung der Überschneidungen zwischen der Rechtsgeschichte, der protestantischen Reformation und der Entwicklung der westlichen Rechtstraditionen hervorgehoben. Die Leser schätzen Bermans gründliche Forschung und die aufschlussreichen Verbindungen, die er zwischen rechtlichen Veränderungen und religiösen Bewegungen herstellt. Einige kritisieren jedoch den Umfang des Sammelbandes und den Ausschluss bestimmter einflussreicher Persönlichkeiten in den Diskussionen über das Naturrecht.
Vorteile:⬤ Tiefe Achtung vor der Macht der Ideen im rechtlichen und wirtschaftlichen Wandel.
⬤ Gründlich informiert durch ein breites Spektrum an historischem Material.
⬤ Sehr detailliert, klar und gut gegliedert.
⬤ Bietet eine gute Einführung in verschiedene Perspektiven des Naturrechts.
⬤ Wichtige Zusammenhänge zwischen religiösen Veränderungen und Rechtsreformen werden aufgezeigt.
⬤ Gut recherchiert und setzt eine bahnbrechende Tradition in der Rechtsgeschichte fort.
⬤ Enge Auswahl in den Sammelbänden, insbesondere in Bezug auf Aquinas und die fehlende Einbeziehung von Papst Johannes Paul II.
⬤ Einige Kritikpunkte an der Breite der vorgestellten Konzepte; Vorschläge zur evolutionären Selektion in den Ideologien untergraben den revolutionären Charakter der diskutierten Veränderungen.
⬤ Die Kindle-Version kann Formatierungsprobleme mit fehlenden Seitenzahlen aufweisen, was die Zitierung erschwert.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Law and Revolution, II: The Impact of the Protestant Reformations on the Western Legal Tradition
Harold Bermans Meisterwerk erzählt von der Wechselwirkung zwischen Evolution und Revolution in der Entwicklung des westlichen Rechts. Dieser neue Band untersucht zwei aufeinanderfolgende Umwälzungen der westlichen Rechtstradition unter dem Einfluss der deutschen Reformation des 16.
Jahrhunderts und der englischen Revolution des 17. Jahrhunderts, wobei der Schwerpunkt auf lutherischen und calvinistischen Einflüssen liegt. Berman untersucht die weitreichenden Folgen dieser apokalyptischen politischen und sozialen Umwälzungen auf die Systeme der Rechtsphilosophie, der Rechtswissenschaft, des Strafrechts, des Zivil- und Wirtschaftsrechts und des Sozialrechts in Deutschland und England sowie in ganz Europa.
Berman stellt sowohl herkömmliche rechtshistorische Ansätze in Frage, die die religiösen Grundlagen der westlichen Rechtssysteme vernachlässigt haben, als auch die gängige Sozialtheorie, die den kommunitaristischen Dimensionen des frühneuzeitlichen Wirtschaftsrechts, einschließlich des Gesellschaftsrechts und der sozialen Wohlfahrt, nur unzureichend Beachtung geschenkt hat. Klar geschrieben und überzeugend argumentiert, ist dieses lang erwartete, meisterhafte Werk ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der Beziehung des Rechts zu westlichen Glaubenssystemen.