
Reformation & Scholasticism: Philosophy of Nature and Philosophical Anthropology
Der vorliegende Band von Reformation & Scholastik vervollständigt die zweite Trilogie von Dooyeweerds Schriften mit einem besonderen Schwerpunkt auf seiner Naturphilosophie. Einzigartig an diesem Werk ist die Entwicklung seiner neuen Theorie, die er enkaptische Verflechtungen nannte.
Diese Theorie war ein Versuch zu zeigen, wie verschiedene Arten von Entitäten interrelationale Verbindungen aufweisen, wenn sie zu neuen Formen kombiniert werden, die eine enkaptische Einheit ausdrücken, ohne die innere Souveränität der verschiedenen Entitäten in den Hintergrund zu drängen. Die Beziehung zwischen Atom und Molekül und die zwischen den nicht lebenden Bestandteilen des Zellkörpers und ihrer enkaptischen Bindung im lebenden Organismus dienen als Einführung in Dooyeweerds Anthropologie, in der er vier enkaptisch gebundene Substrukturen unterscheidet, nämlich die physikalisch-chemische Substruktur, die biotische Substruktur, die sensorische Substruktur und die qualifizierende, wenn auch in sich unqualifizierte, Handlungsstruktur.
Das Problem der Schöpfung und der Entstehung des Menschen wird kurz angerissen, bevor das letzte - leider unvollendete - Kapitel den Platz des Menschen im Kosmos analysiert, der als zentrales anthropologisches Problem charakterisiert wird. Obwohl Dooyeweerds Engagement bei der Fertigstellung seiner Enzyklopädie der Rechtswissenschaft ihn daran hinderte, sein Werk zu vollenden, bleibt es ein wertvoller Beitrag zu einer dringend notwendigen Reform der Anthropologie.