Bewertung:

Das Buch „Rice as Self“ von Emiko Ohnuki-Tierney untersucht die komplexe Beziehung zwischen dem japanischen Volk und dem Reis, indem es sowohl die kulturelle Symbolik als auch die praktischen Realitäten des Reiskonsums und der Landwirtschaft in Japan untersucht. Sie stellt gängige Annahmen über die Rolle des Reises in der japanischen Gesellschaft in Frage und beleuchtet die Paradoxien zwischen seiner Bedeutung und seiner tatsächlichen Verwendung.
Vorteile:Das Buch liefert eine nachdenklich stimmende Analyse der symbolischen Bedeutung von Reis in der japanischen Kultur, entlarvt Mythen und erforscht gleichzeitig die tieferen Bedeutungen, die mit Reis verbunden sind. Der Autor präsentiert eine nuancierte Sichtweise, die den Leser dazu anregt, vereinfachte Vorstellungen vom „japanischen Charakter“ zu überdenken, und bietet wertvolle Einblicke in die modernen Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten. Das Buch ist gut recherchiert und verdient eine breitere Leserschaft über anthropologische Kreise hinaus.
Nachteile:Einige Teile des Buches können als dicht oder zu akademisch erscheinen, was Gelegenheitsleser möglicherweise abschreckt. Außerdem könnten bestimmte Argumente klarer dargestellt werden, um die erörterten Paradoxien wirksam zu vermitteln. Dem Buch könnten auch praktische Informationen für diejenigen fehlen, die eine unkomplizierte Erforschung von Reis in einem kulinarischen Kontext suchen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Rice as Self: Japanese Identities Through Time
Sind wir, was wir essen? Was verrät das Essen darüber, wie wir leben und wie wir uns im Verhältnis zu anderen sehen? Warum haben die Menschen eine starke Bindung an ihre eigene Küche und eine Abneigung gegen die Essgewohnheiten der anderen? In dieser fesselnden Darstellung der entscheidenden Bedeutung, die Reis für die Japaner hat, wird in Reis als Selbst untersucht, wie die Menschen die Metapher eines Hauptnahrungsmittels verwenden, um sich selbst im Verhältnis zu anderen Völkern zu begreifen.
Emiko Ohnuki-Tierney zeichnet die sich verändernden Konturen nach, die der japanische Begriff des Selbst mit dem Auftauchen verschiedener historischer Anderer - ob Chinesen oder Westler - angenommen hat, und zeigt, wie Reis und Reisfelder als Vehikel für diese Überlegungen gedient haben. Anhand des Beispiels Japan schlägt sie ein neues kulturübergreifendes Modell für die Interpretation des Selbst und des Anderen vor.