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Traveling Japan's Deep Interior
Die englische Autorin, Fotografin und Entdeckerin Isabella Lucy Bird (1831-1904) ist eine der unerschrockensten Ausländerinnen, die Ende der siebziger Jahre, kurz nach der erzwungenen Öffnung Japans für die Westmächte, das Landesinnere Japans bereist haben. Bird überwindet ihre anfänglichen Ängste und begibt sich auf eine Reise, die fast ein ganzes Jahr dauert.
Das Ergebnis ist mehr als beeindruckend. Unter großen Entbehrungen legt sie auf ihrer Suche nach dem "ungeschlagenen Weg" erstaunliche zwölfhundert Meilen zurück, einen Großteil davon durch Japans unerforschte nördliche Regionen. Auf der letzten Etappe ihrer Reise gelangt Bird auf die nördliche Insel Hokkaido, wo sie bei den einheimischen Ainu wohnt und deren alte Bräuche aufzeichnet.
Auf ihrer langen Reise wird Bird Zeugin von Erdrutschen, einer Brücke, die von angeschwollenen Flüssen weggeschwemmt wird, und einem Bootsmann, der in den Strudeln einer Stromschnelle ertrinkt. Doch nicht alles ist ein Drama.
Sie beobachtet ein Matsuri in Kurokawa, geht in Nikk in eine Schulklasse, besucht eine Hochzeit in Kubota und landet in einem gemischtgeschlechtlichen Badehaus in Nakano. Obwohl sie eine westliche Einstellung hat, ist Bird stets neugierig, lernt ständig dazu und ist immer bereit, die asiatische Perspektive einzunehmen.
Unter den frühen westlichen Besuchern Japans ist Birds Bericht heute vielleicht der aufschlussreichste, der verständnisvollste und der umfassendste Bericht über ein Japan, das so gut wie verschwunden ist.