Bewertung:

Das Buch „Revisiting Relational Youth Ministry“ von Andrew Root ermutigt zu einem Paradigmenwechsel in der Betrachtung von Beziehungen in der Jugendarbeit und betont, dass diese Beziehungen nicht nur als Mittel zur Bekehrung dienen, sondern um ihrer selbst willen wertgeschätzt werden sollten. Der Text verbindet theologische Einsichten mit praktischen Anwendungen und zielt darauf ab, das Verständnis der Jugendarbeit zu vertiefen und authentische Beziehungen zu Jugendlichen zu fördern. Er stützt sich stark auf die Theologie Dietrich Bonhoeffers und bietet einen historischen Kontext für die moderne Jugendarbeit.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und zugänglich und macht wissenschaftliche Konzepte für die Leser zugänglich. Es stellt die konventionellen Ansichten über Jugendarbeit in Frage, ermutigt zu einer tieferen Auseinandersetzung mit Jugendlichen und bietet eine theologische Grundlage, die viele Praktiker als erfrischend und notwendig empfinden. Anekdoten und persönliche Geschichten helfen, die dargelegten Punkte zu veranschaulichen, und viele Leser finden es anregend und inspirierend.
Nachteile:Einige Leser fanden das Buch schwerfällig und kritisierten, dass es sich stark auf Schlagworte und Jargon stützt, was es schwierig macht, die Kernbotschaft zu erfassen. Es gab Beschwerden über eine unzureichende biblische Untermauerung der vorgebrachten Argumente und das Gefühl, dass das Buch zu sehr auf Bonhoeffers Perspektive und nicht auf die Heilige Schrift selbst ausgerichtet sei. Einige Rezensenten meinten, es fehle an praktischen Tipps und sei langweilig, so dass sie die Lektüre abbrachen.
(basierend auf 22 Leserbewertungen)
Revisiting Relational Youth Ministry: From a Strategy of Influence to a Theology of Incarnation
Beziehungsorientierte Jugendarbeit, auch bekannt als inkarnatorische Arbeit, kann sich wie ein Teufelskreis aus Schuldgefühlen anfühlen: „Ich sollte Zeit mit Kindern verbringen, aber ich will einfach nicht“. Die Last wird schwer zu tragen, weil sie nie zu Ende ist; die Jugendlichen scheinen immer wieder neue Beziehungen zu brauchen, und sobald eine Gruppe die Schule verlässt, gibt es eine neue Gruppe von Jugendlichen, die Beziehungskontakte brauchen.
Es könnte sein, dass der Grund dafür, dass diese Beziehungen zu einer Belastung geworden sind, darin liegt, dass sie zu etwas geworden sind, was die Jugendbetreuer tun, anstatt etwas, was die Jugendbetreuer eingehen. In Revisiting Relational Youth Ministry, Andrew Root untersucht die Ursprünge eines für Evangelikale dominanten Seelsorgemodells und zeigt, wie die amerikanische Kultur unser Verständnis der Inkarnation beeinflusst hat.
In Anlehnung an Dietrich Bonhoeffer, dessen Arbeit mit deutschen Jugendlichen in unruhigen Zeiten sein eigenes Verständnis davon prägte, wie Jesus unsere Beziehungen durchdringt, stellt Root die Beziehungsarbeit neu dar als eine Möglichkeit, nicht die Beeinflusser zu beeinflussen, sondern mit und für die Bedürftigen einzutreten. Echte, von der Inkarnation geprägte Beziehungsarbeit für Jugendliche ist eine Verpflichtung, sich auf das Leiden aller einzulassen und all jenen, die die High School oder Junior High besuchen, die Solidarität der Kirche anzubieten.