
Religion, Ethnonationalism, and Antisemitism in the Era of the Two World Wars
Im Gefolge des verheerenden Ersten Weltkriegs gestalteten die Führer der Siegermächte den europäischen Kontinent neu, was zu einem neuen Verständnis von Nation, Staat und Staatsbürgerschaft führte. Religiöse Identität, Symbole und Praktiken wurden zu Instrumenten, die sich Politiker und Kirchenführer gleichermaßen aneigneten, um die nationale Zugehörigkeit zu definieren - oft zum Nachteil derjenigen, die nicht der Glaubenstradition angehörten.
Religion, Ethnonationalismus und Antisemitismus im Zeitalter der beiden Weltkriege stellt die Interaktion zwischen Religion und Ethnonationalismus - einer besonderen Form des Nationalismus, die auf einer imaginierten ethnischen Gemeinschaft basiert - in den Mittelpunkt seiner Analyse und bietet eine neue Sichtweise, durch die analysiert werden kann, wie Nationalismus, Ethnizität und Ethnie zu Markern für Ein- und Ausgrenzung wurden. Diejenigen, die nicht dieselbe ethnonationalistische Vision vertraten, sahen sich mit Ausgrenzung und Verfolgung konfrontiert. Juden erlebten allgegenwärtige Ausgrenzung und Gewalt, als sich jahrhundertelange antisemitische christliche Rhetorik mit rechtsnationalem Extremismus vermischte.
Das Thema Antisemitismus als Ausdruck des Ethnonationalismus zieht sich wie ein roter Faden durch alle Aufsätze, ebenso wie die Art und Weise, wie Einzelne den religiösen Ethnonationalismus und die von ihm ausgehende Gewalt zu kritisieren versuchten. Anhand von Fallstudien aus den Vereinigten Staaten, Frankreich, Italien, Deutschland, Finnland, Kroatien, der Ukraine und Rumänien untersucht Religion, Ethnonationalismus und Antisemitismus im Zeitalter der beiden Weltkriege gründlich das Zusammenspiel von Religion, Ethnie, Ethnizität und Antisemitismus, das zu den vernichtenden Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts führte, und fordert die Leser auf, die Gefahren eng gefasster Ideologien zu erkennen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.