Bewertung:

Das Buch ist eine detaillierte und technische Studie über die Zuschauer während des Holocausts, wobei die psychologischen und soziologischen Beweggründe für die Untätigkeit hervorgehoben werden. Es ist für diejenigen zu empfehlen, die an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit diesen Themen interessiert sind, auch wenn es aufgrund seines technischen Charakters möglicherweise nicht alle Leser anspricht. Einige Kritiker erwähnen die Verwendung von urbanen Legenden in den Beispielen, während andere die Tiefe und den Fokus auf Ethik und Motivation loben.
Vorteile:⬤ Klarer und wertvoller Beitrag zur Holocaust-Forschung
⬤ gut recherchiert mit Erkenntnissen von Experten
⬤ ausgezeichnete Untersuchung ethischer Entscheidungen und Motivationen
⬤ wichtig für Studenten der Geschichte, Ethik und Psychologie
⬤ gründliche Analyse der Mitschuld von Zuschauern.
⬤ Die technische und detaillierte Herangehensweise mag nicht alle Leser ansprechen
⬤ Kritik am Rückgriff auf urbane Legenden (z.B. der Fall Kitty Genovese)
⬤ einige Bereiche, wie z.B. die Komplizenschaft von Unternehmen, könnten weiter erforscht werden.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Bystanders: Conscience and Complicity During the Holocaust
Der Holocaust hat das Phänomen des "Bystanders" nicht eingeführt, aber er hat die schrecklichen Folgen von Gleichgültigkeit und Passivität gegenüber der Verfolgung anderer aufgezeigt. Obwohl der Begriff zunächst nur auf die guten Deutschen angewandt wurde - die apathischen Bürger, die den Völkermord durch bedingungslosen Gehorsam gegenüber den bösen Führern ermöglichten - hat die neuere Holocaust-Forschung gezeigt, dass er auf den größten Teil der Welt zutrifft, einschließlich Teilen der Bevölkerung in den von den Nazis besetzten Ländern, einigen Sektoren der internationalen christlichen und jüdischen Gemeinschaften und den alliierten Regierungen selbst.
Dieses Werk analysiert, warum dies geschah, und stützt sich dabei auf die Erkenntnisse von Historikern, Holocaust-Überlebenden sowie christlichen und jüdischen Ethikern. Der Autor argumentiert, dass das Verhalten von Zuschauern nicht auf eine einzige Ursache, wie z.
B. Antisemitismus, zurückgeführt werden kann, sondern nur innerhalb eines komplexen Rahmens von Faktoren verstanden werden kann, die das menschliche Verhalten individuell, gesellschaftlich und politisch prägen.