Bewertung:

The Shuttle von Frances Hodgson Burnett ist ein historischer Liebesroman, der im frühen 20. Jahrhundert spielt und die komplexen Beziehungen zwischen amerikanischen Erbinnen und der britischen Aristokratie beleuchtet. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Bettina Vanderpoel, die versucht, ihre Schwester Rosalie aus der missbräuchlichen Ehe mit Sir Nigel Anstruthers zu retten. Das Buch ist gut ausgearbeitet, mit reicher Charakterentwicklung, spannenden Elementen und detaillierten Beschreibungen, obwohl es einige Probleme mit dem Tempo hat und die Charaktere eine Schwarz-Weiß-Moral aufweisen.
Vorteile:⬤ Starke Charakterentwicklung, insbesondere von Bettina und Rosalie.
⬤ Fesselnde und spannende Handlung mit einem gut durchdachten Plot.
⬤ Tiefgründig beschreibender Schreibstil, der lebendige Bilder des Schauplatzes malt.
⬤ Thematische Relevanz in Bezug auf Missbrauch durch Ehepartner und familiäre Unterstützung.
⬤ Ein reiferer und dunklerer Ton im Vergleich zu Burnetts anderen Werken, der Tiefe bietet.
⬤ Die Charaktere sind oft zu simpel, ohne Grautöne; die Bösewichte sind durchweg böse, die Helden vollkommen gut.
⬤ Einige Leser empfanden Teile der Erzählung als zu langsam und zu detailliert, was zu unnötigem Geschwafel führte.
⬤ Vorhersehbarkeit in der Handlung und ein leicht zu erratendes Ende schmälern die Spannung.
⬤ Der Schreibstil mag diejenigen nicht ansprechen, die keine blumige viktorianische Prosa mögen.
(basierend auf 62 Leserbewertungen)
Shuttle
In The Shuttle geht es um amerikanische Erbinnen, die englische Aristokraten heiraten; im weiteren Sinne geht es um die Auswirkungen amerikanischer Energie, Dynamik und Wohlstand auf eine verarmte englische Führungsschicht. Sir Nigel Anstruthers überquert den Atlantik auf der Suche nach einer reichen Ehefrau und kehrt mit der Tochter eines amerikanischen Millionärs, Rosalie Vanderpoel, zurück.
Er entpuppt sich als Tyrann, Geizhals und Schürzenjäger und sperrt seine Frau praktisch im Haus ein. Erst als Rosalies Schwester Bettina erwachsen ist, kommen sie und ihr Vater auf die Idee, eine Art Rettungsexpedition zu unternehmen. Die schöne, liebenswürdige und dynamische Bettina bricht nach Europa auf, um herauszufinden, warum Rosalie auf unerklärliche Weise den Kontakt zu ihrer Familie verloren hat.
Dabei liefert sie sich einen psychologischen Krieg mit Sir Nigel, lernt einen anderen Engländer kennen und verliebt sich in ihn, und beginnt, das Geld der Vanderpoels zu verwenden, um „Stornham Court“ zu modernisieren. Der Titel des Buches bezieht sich auf Schiffe, die über den Atlantik hin und her pendeln (Frances Hodgson Burnett selbst reiste dreiunddreißig Mal zwischen den beiden Ländern hin und her, was damals sehr ungewöhnlich war).