Bewertung:

Das Buch ist eine Sammlung experimenteller Prosa des österreichischen Autors Aichinger, der für seine neugierigen, spielerischen und kargen Erzählungen bekannt ist, die die Grenzen des traditionellen Erzählens und der Sprache überschreiten.
Vorteile:Der innovative und experimentelle Schreibstil lässt den Leser eine einzigartige literarische Erfahrung machen und zeigt den ästhetischen Zugang des Autors zu Sprache und Bedeutung.
Nachteile:Die nicht-traditionelle Struktur mag nicht jeden ansprechen; Leser, die eine Handlung und kohärente Erzählungen erwarten, könnten sie unbefriedigend finden.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Bad Words: Selected Short Prose
Ein bewegendes belletristisches Werk von einer der bedeutendsten Schriftstellerinnen der österreichischen und deutschen Nachkriegsliteratur. Die 1921 als Tochter einer jüdischen Mutter geborene Ilse Aichinger (1921-2016) überlebte den Zweiten Weltkrieg in Wien, während ihre Zwillingsschwester Helga 1938 mit einem der letzten Kindertransporte nach England flüchtete.
Viele ihrer Verwandten wurden deportiert und ermordet. Diese Verluste ziehen sich wie ein roter Faden durch Aichingers Werk, das seit ihrem ersten und einzigen Roman Die große Hoffnung (1948) von Vertreibung, Entfremdung und einer scharfen Skepsis gegenüber der Sprache geprägt ist. Bis 1976, als sie Bad Words auf Deutsch veröffentlichte, war ihr Schreiben kraftvoll poetisch, dicht und experimentell geworden.
Der vorliegende Band präsentiert Bad Words zum ersten Mal vollständig auf Englisch, zusammen mit einer Auswahl von Aichingers anderen Kurzgeschichten aus dieser Zeit. Sie zeigen ihr mutiges Bemühen, eine Sprache zu schaffen und einzusetzen, die nicht durch irreführende Gewissheiten, vorgefasste Regeln oder implizite Ideologien beeinträchtigt wird.