
Pain and Its Transformations: The Interface of Biology and Culture
Schmerz ist unmittelbar und brennend, bleibt aber für Betroffene, ihre Ärzte und Forscher ein großes Rätsel. Wie die neurowissenschaftliche Forschung zeigt, wird selbst die unmittelbare Schmerzempfindung von der psychologischen Verfassung und Interpretation geprägt.
Gleichzeitig finden viele Menschen und Kulturen selbst in chronischen und unerklärlichen Schmerzen einen Sinn, insbesondere einen religiösen Sinn. Dieses ehrgeizige interdisziplinäre Buch enthält nicht nur Aufsätze, sondern auch Diskussionen zwischen einem breiten Spektrum von Spezialisten. Neurowissenschaftler, Psychiater, Anthropologen, Musikwissenschaftler und Religionswissenschaftler untersuchen, wie Meditation, Musik, Gebet und Rituale den Schmerz vermitteln, eine über den Leidenden hinausgehende Erzählung anbieten und dem privaten Schmerz öffentliche Würde verleihen können.
Sie erörtern so unterschiedliche Themen wie die molekularen Grundlagen des Schmerzes, den umstrittenen Status der Gate-Control-Theorie, die möglichen Verbindungen zwischen der Entspannungsreaktion und meditativen Praktiken im Christentum und im Buddhismus sowie die Vermittlung von Schmerz und intensiven Gefühlen in Musik, Tanz und Ritual. Abschließend stellen die Autoren Überlegungen zum Stellenwert des Schmerzes für das Verständnis von Gut und Böse in der Geschichte an - oder für das menschliche Versagen, diese zu verstehen.