Bewertung:

Die Rezensionen heben Kate Zambrenos Erkundung kreativer Prozesse durch ihre Arbeit hervor, die ihre Versuche reflektiert, über Hervé Guibert zu schreiben. Das Buch befasst sich mit den Themen Schreiben, Fotografie und Sterblichkeit und kann sowohl als Hommage an Guibert als auch als Kommentar dazu gesehen werden, wie sich Erzählungen entwickeln.
Vorteile:Die Prosa ist fesselnd und regt zum Nachdenken an und bietet eine selbstreflexive Sicht auf den Akt des Schreibens. Zambrenos Erkundung der Überschneidungen zwischen ihrem Leben und Guiberts Werk wird als faszinierend empfunden, mit einer einzigartigen Erzählstimme, die ein Gefühl von Vertrautheit und Freundschaft vermittelt. Der erste Teil des Buches wird als besonders interessant bezeichnet.
Nachteile:Der zweite Teil des Buches, der als Lesetagebuch dient, neigt dazu, sich zu wiederholen und weniger originell zu sein, da er oft Ideen wiederholt, die bereits in Guiberts Werken enthalten sind. Einige Leser haben das Gefühl, dass Zambreno sich mehr auf persönliche Belange konzentriert, anstatt ihren Kommentar zu Guibert aufrechtzuerhalten, was der Gesamtwirkung abträglich sein könnte.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
To Write as If Already Dead
To Write as if Already Dead dreht sich um Kate Zambrenos gescheiterte Versuche, eine Studie über Herv Guiberts To the Friend Who Did Not Save My Life zu schreiben. In diesem tagebuchartigen, transgressiven Werk, dem ersten Teil eines Zyklus, den er in den Jahren vor seinem Tod schrieb, dokumentiert Guibert mit Schnelligkeit und Intensität seine AIDS-Diagnose und seinen Zerfall und entwirft eine Figur, die auf Michel Foucault basiert.
Die erste Hälfte von To Write as if Already Dead ist eine Novelle im Stil einer Detektivgeschichte, die dem mysteriösen Verschwinden einer Online-Freundschaft nach einem intensiven Dialog über Anonymität, Namen, Sprache und Verbindung nachgeht. Die zweite Hälfte, ein Notizbuch, das die doppelte Geschichte zweier Körper inmitten einer anderen historischen Plage dokumentiert, setzt die Meditation über Freundschaft, Einsamkeit, Zeit, Sterblichkeit, Prekarität, Kunst und Literatur fort.
In dieser rigorosen, schelmischen, aufregenden, nicht ganz ernst gemeinten Studie ist Guibert ein geisterhafter Begleiter. Zambreno, der seit einem Jahrzehnt die Grenzen der literarischen Form auslotet, erforscht seine Methoden, indem er sie sich zu eigen macht, und bietet ein feines Gespür für die Energie und die bekenntnishafte Kraft von Guiberts Werk, eine Ode an sein schlüpfriges, kaum klassifizierbares Genre. Das Buch fragt, wie einst Foucault, "Was ist ein Autor? "Zambreno verleiht dieser Frage eine neue Dringlichkeit, indem er sie anhand der Ängste des Internetzeitalters, der Ethik der Freundschaft und der "Tatsachen des Körpers" - Krankheit, Schwangerschaft und Tod - untersucht.