Bewertung:

Das Buch „Shakespeare als literarischer Dramatiker“ bietet eine revolutionäre Perspektive auf Shakespeares Werk und argumentiert gegen die traditionelle Ansicht, er habe ausschließlich für die Bühne geschrieben. Der Autor Lukas Erne zeigt anhand umfangreicher Forschungsergebnisse, dass Shakespeares Stücke mit Blick auf eine literarische Veröffentlichung geschrieben wurden, und stellt damit lang gehegte akademische Ansichten über seine Schreibpraxis in Frage.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, regt zum Nachdenken an und vermittelt ein neues Verständnis von Shakespeares Intentionen als Dramatiker. Es bietet eine überzeugende Analyse des Verhältnisses zwischen gedruckten Texten und Aufführungen und plädiert dafür, Shakespeare als einen literarischen Künstler zu betrachten, der sich Gedanken über die Veröffentlichung und den literarischen Wert seiner Werke machte, und ist für Leser, die nach Erkenntnissen des gesunden Menschenverstands suchen, sehr zu empfehlen.
Nachteile:Das Buch kann den Leser mit Ideen konfrontieren, die etablierte akademische Sichtweisen in Frage stellen, was durchaus umstritten sein kann. Einige Leser könnten die umfangreichen wissenschaftlichen Zitate und Argumente als überwältigend oder zu detailliert empfinden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Shakespeare as Literary Dramatist
Die bahnbrechende Studie von Lukas Erne, die jetzt neu aufgelegt wurde, zeigt, dass Shakespeare nicht nur ein Dramatiker war, der Theatertexte für die Bühne schrieb, sondern auch ein literarischer Dramatiker, der Lesetexte für das Buch verfasste.
Anhand von Belegen aus frühen veröffentlichten Theaterbüchern argumentiert Erne, dass Shakespeare viele seiner Stücke mit Blick auf eine Leserschaft schrieb und dass diese „literarischen“ Texte für die Bühne gekürzt wurden, weil sie für die Aufführung zu lang waren. Die Varianten der frühen Texte von Romeo und Julia, Heinrich V.
und Hamlet geben wichtige Einblicke in die verschiedenen Medien, für die Shakespeare seine Stücke konzipiert hat. Diese überarbeitete und aktualisierte Ausgabe enthält ein neues und umfangreiches Vorwort, das die Kontroverse, die die Studie ausgelöst hat, Revue passieren lässt und in sie eingreift, sowie Rezensionen, Artikel und Bücher auflistet, die auf die erste Ausgabe reagieren oder auf ihr aufbauen.