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Slaves on Screen - Film and Historical Vision
Seit 2.500 Jahren experimentieren die Menschen mit verschiedenen Arten, Geschichte zu schreiben, doch erst seit einem Jahrhundert experimentieren wir auf dieselbe Weise mit dem Film. Die renommierte Professorin und Historikerin Natalie Zemon Davis, Beraterin für den Film The Return of Martin Guerre, vertritt die Ansicht, dass Filme viel mehr können, als spannende Ereignisse und das äußere Erscheinungsbild der Vergangenheit in Kostümen und Kulissen nachzustellen.
Der Film kann Millionen von Zuschauern die Gefühle, Erfahrungen und Praktiken einer Gruppe, einer Zeit und eines Ortes nahe bringen; er kann die verborgenen Prozesse und Konflikte des politischen und familiären Lebens aufzeigen. Und der Film hat das Potenzial, die Vergangenheit genau zu zeigen, indem er die Anliegen des Historikers und des Filmemachers miteinander verbindet. Um die Errungenschaften und Schwächen historischer Filme in unterschiedlichen Traditionen zu untersuchen, verwendet Davis zwei Themen: Sklaverei und Frauen in der politischen Macht.
Sie zeigt, wie Sklavenwiderstand und die Erinnerung an die Sklaverei in Filmen wie Stanley Kubricks Spartacus, Steven Spielbergs Amistad und Jonathan Demmes Beloved dargestellt werden. Dann betrachtet sie die Darstellung von Königinnen von John Fords Mary of Scotland über Shekhar Kapurs Elizabeth bis hin zu John Maddens Mrs.
Brown und vergleicht sie mit den filmischen Darstellungen von Eva Peron und Golda Meir. Dieses visionäre Buch ermutigt die Leser, historische Filme sowohl wertschätzend als auch kritisch zu betrachten, und ruft Historiker und Filmemacher zu einer neuen Zusammenarbeit auf.