Bewertung:

Der Rezensent findet, dass „Slaughter City“ von Naomi Wallace weniger beeindruckend ist als ihr vorheriges Werk „The Trestle at Pope Lick Creek“. Die Charaktere sind zwar gut entwickelt und kreativ, aber der Versuch des Stücks, zu viele komplexe Themen anzusprechen, führt zu einem Mangel an Fokus und emotionaler Bindung. Darüber hinaus ist die Inszenierung aufgrund der technischen Anforderungen teuer und schwierig zu inszenieren.
Vorteile:⬤ Gut entwickelte und glaubwürdige Charaktere
⬤ originelle und kreative Charakterisierungen
⬤ Potenzial für wunderbare Vorsprechmonologe.
⬤ Der Versuch, zu viele Themen anzusprechen, führt zu einem zerstreuten Fokus
⬤ die emotionale Bindung an die Charaktere ist beeinträchtigt
⬤ teure und komplizierte Produktionselemente
⬤ die Geschichte hält sich nicht von selbst.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
"Es ist nicht nur das blutbespritzte Schlachthaus-Setting, das SLAUGHTER CITY von der Royal Shakespeare Company zu einem ungewöhnlich gehaltvollen (Sie verzeihen den Ausdruck) neuen Stück macht. Die amerikanische Schriftstellerin Naomi Wallace, die Fragen der Klasse, der Ethnie und der Arbeitsdynamik mit einer surrealistischen Ästhetik verbindet, die ebenso schwer fassbar ist wie ihre Politik, zeigt die Bereitschaft, sich mit Themen zu befassen, die einst von Clifford Odets und Sophie Treadwell behandelt wurden.
Heutzutage überlässt man dieses Terrain dem Kino - unter anderem Paul Schraders Blue Collar -, aber Wallace schreibt am Puls des Theaters und für das Theater. Ihre Stimme mag nicht die publikumsfreundlichste sein, aber selbst ihre Undurchsichtigkeit erregt Aufmerksamkeit.".
Matt Wolf, Variety.
"Naomi Wallaces SLAUGHTER CITY, das in The Pit uraufgeführt wird, ist ein seltsames und fesselndes Stück, das zwei Elemente der amerikanischen Tradition miteinander verbindet - das Radikale und das Mystische. Wenn es mich an jemanden erinnert, dann an Walt Whitman, der von der "Kühnheit der Freiheit" schrieb und von der Notwendigkeit für Amerika, sich von der antidemokratischen europäischen Vergangenheit zu befreien.
Auf der radikalen Ebene ist das Stück ein leidenschaftlicher Protest gegen die Ausbeutung...
... das Stück hat Leidenschaft, Poesie und eine wilde Fremdartigkeit. Wallace schreibt auch sehr wirkungsvolle Einzelszenen...
Das Erfreulichste von allem ist Wallaces abenteuerlicher Versuch, das politische Drama im Sinne eines feministischen Surrealismus neu zu definieren.
Michael Billington, The Guardian.