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Playing Software: Homo Ludens in Computational Culture
Das spielerische Element im Herzen unserer Interaktion mit Computern - und wie es die besten und schlimmsten Erscheinungsformen des Informationszeitalters beeinflusst.
Ob wir mit Videospielen, Tabellenkalkulationen oder sozialen Medien interagieren, das Spielen mit Software prägt jede Facette unseres Lebens. In diesem Buch geht Miguel Sicart der Frage nach, warum wir mit Computern spielen, wie dieses Spiel Kultur und Gesellschaft prägt und welche Bedrohung von Übeltätern ausgeht, die das Spiel als Waffe einsetzen - von Verschwörungstheorien bis hin zu extraktivem Kapitalismus. Ausgehend von der umstrittenen Idee, dass Software ein wesentliches Mittel im Informationszeitalter ist, betrachtet Sicart unsere Kultur im Allgemeinen - und unsere Art, über digitale Technologie zu denken und sie zu erschaffen im Besonderen - als eine Folge der Interaktion mit der Handlungsfähigkeit von Software durch Spiel.
Wie Sicart zeigt, prägt das Spielen die Handlungsfähigkeit von Software. Die Software wiederum formt unsere Handlungsfähigkeit, indem wir sie spielerisch anpassen und mit ihr in Beziehung treten. Dieses Spiel treibt die Schaffung neuer kultureller, sozialer und politischer Formen voran. Sicart zeigt auch die Rolle der Fantasie auf, die unsere spielerische Auseinandersetzung mit der digitalen Sphäre antreibt. Anschließend erörtert er die kybernetische Theorie des digitalen Spiels und was wir daraus lernen können, wenn wir sie mit der Idee kombinieren, dass Spielfreude eine angenehme Interaktion mit menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren innerhalb der Grenzen eines Computersystems bedeuten kann. Schließlich kritisiert er die Instrumentalisierung des Spiels als Werkzeug des Plattformkapitalismus.