Bewertung:

Das Buch „Sprache und Macht“ von Benedict Anderson wird für seine aufschlussreiche Erforschung der indonesischen Politik und Kultur, insbesondere des Einflusses der javanischen Kultur, sehr geschätzt. Es besteht aus einer Sammlung von Aufsätzen, die sich mit den historischen und kulturellen Grundlagen der politischen Landschaft Indonesiens befassen. Viele Leser loben die Tiefe und den analytischen Ansatz des Buches, merken aber auch an, dass einige Aspekte angesichts der jüngsten Entwicklungen veraltet erscheinen.
Vorteile:⬤ Bietet wertvolle Einblicke in die kulturellen Verschiebungen und Einflüsse auf die indonesische Politik.
⬤ Fesselt den Leser mit interessanten Vergleichen verschiedener kultureller und politischer Analysen.
⬤ Hilft, Missverständnisse über indonesische politische Werte zu klären.
⬤ Wissenschaftlich und informativ, ein solider Ausgangspunkt für das Verständnis der soziopolitischen Komplexität Indonesiens.
⬤ Anerkannt für die Qualität der Texte und die wissenschaftliche Tiefe.
⬤ Einige kulturelle Bezüge und Symbole, wie die Wayang-Schrift, können veraltet wirken.
⬤ Bestimmte Kapitel sind sehr spezialisiert oder akademisch und könnten den allgemeinen Leser abschrecken.
⬤ Der Inhalt berücksichtigt möglicherweise nicht vollständig die jüngsten kulturellen Veränderungen, so dass einige Interpretationen heute weniger relevant sind.
⬤ Einige Leser fanden das Argument des kulturellen Determinismus problematisch.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Language and Power
In diesem lebendigen Buch untersucht Benedict R. O'G Anderson die kulturellen und politischen Widersprüche, die sich aus zwei kritischen Tatsachen in der indonesischen Geschichte ergeben haben - dass die indonesische Nation zwar jung, der indonesische Staat aber uralt ist und seinen Ursprung in den holländischen Eroberungen des frühen siebzehnten Jahrhunderts hat.
Und dass die zeitgenössische Politik in einer neuen Sprache, Bahasa Indonesia, von Völkern (insbesondere den Javanern) betrieben wird, deren Kultur im Mittelalter verwurzelt ist. Durch die Analyse eines Spektrums von Beispielen - von klassischer Poesie bis hin zu öffentlichen Denkmälern und Karikaturen - vertieft Anderson unser Verständnis der Wechselwirkung zwischen modernen und traditionellen Vorstellungen von Macht, der Vermittlung von Macht durch Sprache und der Entwicklung eines nationalen Bewusstseins. Dieser Band versammelt acht von Andersons einflussreichsten Aufsätzen aus den letzten zwei Jahrzehnten. Die meisten Aufsätze behandeln Aspekte der politischen Kultur Javas - vom frühen 19. Jahrhundert, als die Javaner noch keine Worte für Politik, Kolonialismus, Gesellschaft oder Klasse hatten, über den frühen Nationalismus um 1900 bis hin zur Ära der Unabhängigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als tiefe innere Spannungen in groß angelegten Massakern explodierten. In der ersten Gruppe von Aufsätzen untersucht Anderson, wie sich die traditionelle javanische Gesellschaft Macht vorstellte und wie diese Vorstellungen die moderne Politik Indonesiens prägten. Andere Aufsätze befassen sich mit der Bedeutung der Widersprüche zwischen der egalitären, ironisierenden Nationalsprache, durch die das moderne Indonesien imaginiert wurde, und dem starken Einfluss der hierarchischen, autoritären javanesischen Amtskultur. Schließlich beleuchten zwei Aufsätze zum Thema Bewusstsein die entscheidenden Epochen vor und nach dem Aufstieg der indonesischen Nationalbewegung.
Man denke an die phantasmagorischen Bemühungen der javanischen Intellektuellen, sich Java" weiterhin vorzustellen, als die Insel vom kolonialen Kapitalismus überrollt wurde und in den riesigen, heterogenen Niederländisch-Ostindien aufging.
Das zweite Buch zeichnet den Übergang von der alten Kultur zur neuen Nation anhand der Autobiografie eines bedeutenden javanischen nationalistischen Politikers der ersten Generation nach.