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City
Wie lernen wir einen Ort kennen, und wenn wir ihn kennenlernen wollen, machen wir ihn uns selbst fremd? Gehen wir ihn aus anderen Perspektiven an - als Ausgräber, als Reisender, als beobachtender Zeuge? Können wir einen Ort ohne die Unschärfe unserer Identität kennen, oder führt der Versuch, uns vom Äußeren zu lösen, nur in die Tiefe? Brian Lennon sucht diese Erkenntnis in diesem seltenen und revolutionären Werk, das Poesie mit Erzählung, Ethnografie mit Autobiografie und Philosophie mit Literatur verbindet. Stadt: An Essay beginnt und endet mit Meditationen über Orte, wobei der erste Teil eine ungewöhnliche und faszinierende Ausgrabung der unterirdischen Tiefen und der Geschichte von New York City ist und der letzte Teil ein Reisebericht über Italien, der sich wie Schnappschüsse liest.
Aber der Ort ist irgendwo in der Landschaft der Phantasie angesiedelt. Obwohl City als kreatives Sachbuch eingestuft wird, ist es ein offenes Genre, das sich mit dem Rhythmus und der Schönheit der Poesie liest.
Trotz seines manchmal philosophischen Kerns, der gelegentlich innehält, um über Kierkegaardsche Dilemmata nachzudenken, bewahrt es sprachliche Anmut und Selbstreflexivität. City ist ein einzigartiges und unübertroffenes experimentelles Werk eines aufstrebenden und anspruchsvollen Autors, der aufregende neue ästhetische und theoretische Wege beschreitet.