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City of Refuge: Separatists and Utopian Town Planning
Eine faszinierende Erkundung des Urbanismus, der dem utopischen Denken zugrunde liegt
Die Vision der Utopie beherrschte den Geist des neunzehnten Jahrhunderts und prägte Kunst, Literatur und insbesondere die Stadtplanung. In City of Refuge führt Michael Lewis den Leser durch die Jahrhunderte und Kontinente, um zu zeigen, wie die utopische Stadtplanung einen besonderen Siedlungstypus hervorbrachte, der sich durch einen quadratischen Grundriss, kollektives Eigentum an Grundstücken und gemeinschaftliche Schlafsäle auszeichnete. Einige dieser Siedlungen waren Zufluchtsorte vor religiöser Verfolgung, wie die der deutschen Rappiten, der französischen Hugenotten und der amerikanischen Shaker, während andere Zufluchtsorte vor der industriellen Revolution waren, wie die von Charles Fourier, Robert Owen und anderen utopischen Visionären erdachten.
Aufgrund ihrer Unterschiede in Ideologie und Theologie wurden diese Siedlungen traditionell getrennt betrachtet, doch Lewis zeigt, dass sie Teil einer kontinuierlichen geistigen Tradition sind, die sich von der frühen protestantischen Reformation bis in die Neuzeit erstreckt. Durch genaue Lektüre von Architekturplänen und Archivdokumenten, von denen viele bisher unveröffentlicht waren, zeigt er das Netz von Verbindungen zwischen diesen scheinbar disparaten utopischen Siedlungen auf - darunter auch so bekannte Stadtpläne wie die von New Haven und Philadelphia.
Der bemerkenswerteste Aspekt der Stadt der Zuflucht ist die erfindungsreiche Art und Weise, wie sie ihre eklektischen Quellen miteinander verschmolz, von den in der Bibel beschriebenen Lagern der alten Israeliten über das detaillierte Sozialprogramm von Thomas Mores Utopia bis hin zu modernen Gedanken über Bildung, Wissenschaft und Technologie. City of Refuge beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung und den Vorläufern utopischer Städte und Gemeinden und verändert die Vorstellungen davon, was eine utopische Gemeinschaft sein kann und sollte.