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Strategy Before Clausewitz: Linking Warfare and Statecraft, 1400-1830
Diese Aufsatzsammlung verbindet historische Forschung mit modernster strategischer Analyse und leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Frühgeschichte des strategischen Denkens.
Es ist umstritten, ob Strategie in ihrer modernen Definition bereits vor Napoleon und Clausewitz existierte. Die in diesem Buch vorgestellten Fallstudien zeigen, dass strategisches Denken tatsächlich schon vor dem letzten Jahrhundert existierte und dass es Strategiebildung gab, auch wenn es dafür kein allgemein anerkanntes Wort gab. Der Band verwendet eine Vielzahl von Ansätzen. Zunächst wird das strategische Vorgehen dreier Monarchen untersucht, deren Biographen behauptet haben, strategisches Denken in ihrer Kriegsführung erkannt zu haben: Edward III. von England, Philipp II. von Spanien und Ludwig XIV. von Frankreich. Das Buch analysiert dann eine Reihe berühmter strategischer Denker und Praktiker, darunter Christine de Pizan, Lazarus Schwendi, Matthew Sutcliffe, Raimondo Montecuccoli und Graf Guibert, und schließt mit den Ideen, die Clausewitz von anderen Autoren übernommen hat. Mehrere Kapitel befassen sich mit Überlegungen zur Marinestrategie, von denen lange Zeit angenommen wurde, dass sie vor dem neunzehnten Jahrhundert nicht existiert hätten. Das Buch kombiniert gründliche historische Dokumentationsforschung mit strategischer Analyse und veranschaulicht, dass unsere Vorfahren trotz sozialer, wirtschaftlicher, politischer, kultureller und sprachlicher Unterschiede die Kriegsführung mit den Zielen und Überlegungen der Staatskunst genauso verbanden wie wir heute.
Dieses Buch wird für Studenten der strategischen Geschichte und Theorie, der Militärgeschichte und der IR im Allgemeinen von großem Interesse sein.