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Structuring Sense: Volume III: Taking Form
Structuring Sense untersucht den Unterschied zwischen Wörtern, wie auch immer definiert, und Strukturen, wie auch immer konstruiert. In drei Bänden wird aufgezeigt, dass die Erklärung sprachlicher Kompetenz von der lexikalischen Eingabe auf die syntaktische Struktur, von der Erinnerung an Wörter auf die Manipulation von Regeln verlagert werden sollte.
Die Neuformulierung der Interaktion zwischen Grammatik und Lexikon hat tiefgreifende Auswirkungen auf linguistische, philosophische und psychologische Theorien über den menschlichen Geist und die Sprache. Hagit Borer weicht von sprachspezifischen Konstruktionsansätzen und lexikalischen Ansätzen ab, um zu argumentieren, dass universelle hierarchische Strukturen die Interpretation bestimmen und dass Sprachvariationen aus den morphologischen und phonologischen Eigenschaften des Flexionsmaterials hervorgehen. Taking Form, der dritte und letzte Band von Structuring Sense, wendet diesen radikalen Ansatz auf die Konstruktion komplexer Wörter an.
Unter Einbeziehung von Forschungsergebnissen aus der Syntax und der Morphologie entwickelt der Autor ein neues Modell der Wortbildung, das davon ausgeht, dass die Grundbausteine der Sprache einerseits starre semantische und syntaktische Funktionen sind, während es sich andererseits um Wurzeln handelt, die an sich nur Pakete mit phonologischen Informationen sind und weder Bedeutung noch grammatische Eigenschaften haben. In einem solchen Modell werden die syntaktische Kategorie, die syntaktische Auswahl und die Argumentstruktur alle durch syntaktische Strukturen vermittelt, die aus starren Funktionen projiziert werden, oder alternativ durch allgemeine kombinatorische Prinzipien der Syntax, wie Chomskys Merge, aufgebaut.
Die Bedeutung von "Wörtern" wiederum setzt nicht das Vorhandensein von Lexemen voraus, sondern die Übereinstimmung eines klar definierten und phonologisch artikulierten syntaktischen Bereichs mit einem begrifflichen Inhalt, der selbst außerhalb des Bereichs der Sprache als solcher liegt. In Abweichung von den meisten aktuellen Modellen der Syntax, aber im Einklang mit vielen philosophischen Traditionen, unterteilt das Exo-Skelett-Modell die "Bedeutung" in formale Funktionen einerseits und Inhalte andererseits.
Während erstere, wie gewöhnlich angenommen, von syntaktisch-semantischen Strukturen abgelesen werden, wird der Inhalt entscheidend von syntaktisch-phonologischen Strukturen abgelesen.