
Sweet Embraceable You: Coffee-House Stories for Travel, Beach, and Bedside
„Paare“ und die sich verändernde Natur zweier Menschen, die sich paaren, ist das durchgehende Thema der acht Geschichten in Sweet Embraceable You: Coffee-House Stories.
Zu diesen „Embraceable“-Geschichten gehört auch die „Schnelllektüre“ Coming Attractions, eine einaktige Komödie für vier Personen, die Sie und ein anderes Paar nach dem Abendessen laut vorlesen können, um sich zu amüsieren. Für Leser, die noch nie die Gelegenheit hatten, ein richtiges Drehbuch zu lesen, liest sich Duchess: Berlin 1928 so klar, dass man auf der Kinoleinwand in seinem Kopf sehen kann, wie jedermanns Lieblingsmärchenheldin, die verlorene Großherzogin Anastasia, auf der Flucht vor Liebhabern und Schurken durch die Straßen Berlins geht, zwei Schritte vor Sally Bowles in Cabaret. Tatsächlich ist Duchess eine „Film Noir“-Geschichte über einen Menschen, der sich weigert, sich zu paaren, wenn dies den Verlust der eigenen Identität bedeutet.
Der Autor, ein echter Humanist, feiert in diesen Geschichten Frauen, die als Mütter, Ehefrauen und Freundinnen zusammen sind. Die Sohn-Mutter-Großmutter-Geschichte „Schweigende Mütter, schweigende Söhne“ ist eine herzzerreißende Geschichte darüber, dass Schweigen gleichbedeutend ist mit Tod und - schlimmer noch - mit Einsamkeit und Isolation, weil sich niemand traut, das Geheimnis auszusprechen, das fast jeder Familie innewohnt.
Alle diese Geschichten sind so lebendig und filmisch, dass es sich anfühlt, als würde man in ein Cineplex 8 gehen und den Kinosaal wechseln, um alle acht Filme für einen Eintritt zu sehen. „The Barber of 18th and Castro“ liest sich wie ein Hitchcock-Film, in dem das seltsame Paar, ein Friseur und ein vielleicht serienmörderischer Stricher, an der Ecke 18. und Castro in San Francisco auf spannende Weise um die Macht ringen. „The Story Knife“ ist die Independent-Filmversion eines gut aussehenden katholischen Priesters, der auf einem Kreuzfahrtschiff auf dem Weg nach Alaska sein Verlangen nach einem Kabinenjungen aus Genua wiederentdeckt. In „Mrs. Dalloway“ wird das Thema der Paarung zwischen der Mutter, dem Sohn und der Geliebten des Sohnes „trianguliert“, wobei sich alle weigern, sich zu ergeben; dennoch gelangen die drei durch die gleichgeschlechtliche Ehe zu einem heilenden Familiensinn. Der Autor Jack Fritscher feiert homosexuelle Paare in seiner atemlosen autobiografischen Geschichte „Mrs. Dalloway hat sich so verhalten“. In „Die unsichtbare Hand im Lavendellicht“ wächst ein kleiner Junge in einem Kino auf, das surrealistisch von Hollywood-Bildern der Paarung angetrieben wird, die ihn schließlich zum Explodieren bringen.
Fritscher ist die beste Art von Autor: einer, der hinter seinen gut entwickelten Figuren, Dialogen und Handlungen verschwindet. Die vielfältigen Geschichten reichen von kantig bis nostalgisch, von komisch bis romantisch. Die „Stimme“ des Erzählers ist pure Unterhaltung ohne Programm. Der Stil des Autors ist glänzend. Der Autor hat sich bis auf den letzten Schliff redigiert, so dass jedes Wort, jeder Rhythmus, jedes Komma das Gefühl der Geschichte vorantreibt. Sweet Embraceable You empfiehlt sich als Reise-, Strand- und Nachttischlektüre.