![Symbolik 15: [Besonderer Schwerpunkt - Kopfnoten, Fußnoten, Endnoten]](/_/1/708/1708049-230d.webp)
Symbolism 15: [Special Focus - Headnotes, Footnotes, Endnotes]
Während Paratexte - darunter Kopf-, Fuß- oder Endnoten - in der amerikanischen Literatur nie gefehlt haben, ist das Phänomen in den letzten zwei Jahrzehnten explosionsartig angestiegen, einschließlich (vorgetäuschter) wissenschaftlicher Fußnoten, und zwar in einem Maße, dass sie den Text selbst zu übernehmen scheinen. In diesem Special Focus wollen wir versuchen, die Gründe für diese erstaunliche Entwicklung zu ergründen.
In unserem ersten (diachronen) Teil werden wir Texte untersuchen, die den gegenwärtigen Boom begünstigt haben könnten, von Edgar Allan Poe über Vladimir Nabokov bis hin zu Mark Z. Danielewski. Der zweite (synchrone) Teil konzentriert sich auf Paratexte von David Foster Wallace, vielleicht dem "Vater" der post-postmodernen Fußnote, sowie auf solche, die unter anderem in Romanen von Bennett Sims, Jennifer Egan und Junot Diaz zu finden sind.
Es hat den Anschein, dass Paratexte zwar zweifellos auf ein hohes Maß an Selbstreflexivität des Autors hinweisen, dass sie aber auch die Aufmerksamkeit auf die textlichen und auktorialen Funktionen der Werke lenken, in denen sie vorkommen. So können sie ein Nachdenken über die Grenzen zwischen Gattungen wie Fiktion, Fiktion und Autobiographie auslösen und dazu dienen, eine Vielzahl pädagogischer und sozialer Anliegen zu beleuchten, die in den Zwischenräumen zwischen Fiktion und Realität existieren.