Bewertung:

Das Buch stellt eine Argumentation zur Rechtfertigungslehre dar und behauptet, dass die frühen Kirchenväter ähnliche Ansichten vertraten wie das reformatorische Verständnis der Rechtfertigung aus Gnade durch den Glauben. Während einige den systematischen Ansatz und die ökumenischen Absichten des Buches schätzen, äußern viele Rezensenten ihre Enttäuschung über die begrenzte und selektive Verwendung von Zitaten der Kirchenväter und argumentieren, dass es an einem gründlichen kontextuellen Verständnis mangelt und die frühchristlichen Ansichten zur Rechtfertigung falsch wiedergibt.
Vorteile:⬤ Bietet eine interessante systematische Theologie, die die Gedanken der frühen Kirche hervorhebt.
⬤ Ermutigt zum ökumenischen Dialog und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Sichtweisen der frühen Kirche zu Rechtfertigung und Gnade.
⬤ Prägnant, gut gegliedert und für den Leser zugänglich.
⬤ Unzureichende Zitate aus den Kirchenvätern, von denen sich viele als irrelevant oder aus dem Zusammenhang gerissen erwiesen.
⬤ Starke Betonung der reformierten Theologie gegenüber den patristischen Ansichten, was zu einem Eindruck der Voreingenommenheit führt.
⬤ Viele Rezensenten argumentieren, dass Oden den Konsens unter den frühen Kirchenvätern über die Rechtfertigung nicht angemessen aufzeigt, was zu einem Mangel an Überzeugungskraft in seinen Argumenten führt.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Der Justification Reader legt die klassische christliche Lehre von der „Errettung aus Gnade durch den Glauben“ dar. Der renommierte Theologe Thomas C. Oden, der dafür bekannt ist, den Reichtum der kirchlichen Tradition zu erschließen, stellt hier die frühchristlichen Quellen zum Thema Rechtfertigung zusammen.
Oden spannt einen weiten Bogen durch die christliche Geschichte und alle Zweige der Kirche und zitiert die Schriften von so bedeutenden Persönlichkeiten wie Athanasius, Basilius, Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomus im Osten und Ambrosius, Hieronymus, Augustinus und Gregor dem Großen im Westen. Obwohl Oden alle relevanten historischen Texte zur Rechtfertigung vorstellt, enthält das Buch auch seine eigene aufschlussreiche Erläuterung der Lehre. Seine Arbeit zeigt, dass das, was diese Kirchenväter über die Rechtfertigung lehren, von den Reformatoren des 16. Jahrhunderts fast wortwörtlich wiedergegeben wurde und noch immer von Christen aller Konfessionen mit gutem Gewissen bekennt werden kann. So bietet dieser Band nicht nur ein Kompendium eines zentralen Glaubenssatzes, sondern zeigt auch dessen ökumenisches Potenzial auf.
Als erster Band einer neuen Reihe wird dieses Buch ein wichtiges Quellenbuch für Leserinnen und Leser aus allen Traditionen sein.