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Theory of the Great Game: Writings from Le Grand Jeu
Dieses Buch versammelt die Schriften einer radikalen, dem Pariser Surrealismus nahestehenden Gruppe von Schriftstellern - in erster Linie Rene Daumal und Roger Gilbert-Lecomte -, die in ihrer heute legendären Zeitschrift Le Grand Jeu (Das große Spiel) veröffentlicht wurden. Le Grand Jeu erschien zwischen 1928 und 1930 in drei Ausgaben, bevor es wegen der Streitigkeiten, des Drogenkonsums und der vehementen Unvernunft seiner Redakteure in Kunst und Leben zusammenbrach.
Das Grand Jeu wird oft mit dem Surrealismus in Verbindung gebracht (sie wurden eingeladen, der Gruppe beizutreten), aber ihre Ideen waren weitaus extremer. Die Zeitschrift war das öffentliche Gesicht einer Gruppe von Künstlern und Schriftstellern, die ihre Realitätswahrnehmung systematisch mit Hilfe von Narkotika, Narkose und Nahtoderfahrungen angriffen. Le Grand Jeu beschreibt eine politisch-mystische Weltanschauung, die eine Kritik an der Apathie und Unterdrückung der zeitgenössischen westlichen Gesellschaft mit dem Bestreben verbindet, sich vom individuellen Ego zu verabschieden und sich wieder mit einem kollektiven universellen Geist zu verbinden.
Das esoterische Programm der Gruppe verband narkotische und parapsychologische Praktiken mit Askese, revolutionärer Politik (die Russische Revolution war kaum ein Jahrzehnt alt) und einer prophetischen Poesie, die sie in Vorläufern wie Rimbaud und Mallarme sahen. In dieser definitiven Sammlung werden die Theorien des Grand Jeu zum ersten Mal in den eigenen Worten der Gruppe dargestellt, und zwar in Form von Essays und Artikeln, die den Großteil ihrer Zeitschrift ausmachten.