Bewertung:

Roberts und Whittock stellen in ihrem Buch die provokante These auf, dass die moderne US-Politik, insbesondere der Aufstieg Trumps, maßgeblich durch das puritanische Erbe des siebzehnten Jahrhunderts beeinflusst wird. Jahrhunderts beeinflusst wird. Sie untersuchen die Verbindung zwischen diesem Erbe und dem Wahlverhalten evangelikaler Christen, Trumps Politik und den kulturellen Grundlagen der amerikanischen Identität.
Vorteile:Das Buch ist fesselnd und unterhaltsam für alle, die sich für politischen Journalismus interessieren. Es bietet eine interessante historische und ideologische Perspektive auf die zeitgenössische Politik und untersucht die Beweggründe für die Unterstützung der Evangelikalen für Trump.
Nachteile:Die vorgelegten historischen und theologischen Belege sind etwas begrenzt, was das Buch als akademische Arbeit weniger streng macht. Kritiker könnten die Analyse als etwas eingeschränkt empfinden, da sie möglicherweise eher auf eine breite Wirkung als auf Tiefe abzielt.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Trump and the Puritans
Das Jahr 2020 ist für die Vereinigten Staaten von Amerika von enormer Bedeutung, denn es markiert den 400. Jahrestag der Ankunft der Mayflower-Pilger in der Neuen Welt und ihrer Gründung einer "gottgefälligen" Kolonie in der (für sie) "amerikanischen Wildnis". Aber es ist auch das Jahr der nächsten Präsidentschaftswahlen, bei denen sich der derzeitige Amtsinhaber voraussichtlich zur Wiederwahl stellen wird.
Viele Millionen Amerikaner werden dies nicht als zufälliges Zusammentreffen von Ereignissen betrachten, denn für sie ist die unwahrscheinliche Person Donald Trump der von Gott Auserwählte, um ein Programm des 21. Jahrhunderts für gottgefällige Herrschaft und die Wiederherstellung des amerikanischen geistigen Exzeptionalismus umzusetzen, das direkt in jenen fernen Zeiten wurzelt, als puritanische Siedler (die 1630 folgten) zum ersten Mal ein halbtheokratisches "Neues Jerusalem" in der "Neuen Welt" gründeten.
In den USA leben mehr Christen als in jedem anderen Land der Erde. Im Jahr 2014 zeigten Untersuchungen, dass 70. 6 Prozent der Amerikaner als Christen in irgendeiner Form bezeichneten, wobei 25. 4 % bezeichneten sich als "Evangelikale". Einundachtzig Prozent von ihnen, etwa 33. 7 Millionen Menschen, wählten 2016 Trump. Wie kann es sein, dass selbsternannte Christen der "evangelikalen religiösen Rechten" ausgerechnet Donald Trump als ihren politischen Vertreter und damit als Verfechter ihrer Sache sehen?
Trump and the Puritans argumentiert, dass Donald Trump zwar kein Puritaner ist, dass aber der langfristige Einfluss dieser Radikalen aus dem 17. Jahrhundert die USA von jeder anderen westlichen Demokratie unterscheidet und dass dieser Einfluss ein Schlüsselelement seiner Basis in einem erstaunlichen Ausmaß motiviert und energetisiert und eine wichtige Rolle dabei gespielt hat, Trump politische Macht zu verschaffen.