Bewertung:

Das Buch enthält zwei lange Reiseberichte aus der Sowjetunion der 1960er Jahre, die die kritischen und reflektierenden Beobachtungen des Autors über die politische und soziale Landschaft festhalten. Enzensberger bietet aufschlussreiche Anekdoten und eine persönliche Erzählung, in der er seine romantischen Erlebnisse mit politischen Ereignissen und Begegnungen mit bedeutenden Persönlichkeiten verknüpft. Der Schreibstil reicht von beiläufig bis tiefgründig und bietet eine reichhaltige und komplexe Darstellung seiner Abenteuer und Gedanken während dieser turbulenten Zeit.
Vorteile:⬤ Authentische und interessante Reiseberichte
⬤ kritischer und selbstreflexiver Schreibstil
⬤ eine Fülle von Anekdoten
⬤ fesselnde Beschreibungen persönlicher Erlebnisse und bedeutender historischer Persönlichkeiten
⬤ zugängliche und fesselnde Prosa.
⬤ Einige Leser könnten bestimmte Erzählungen über neurotische Beziehungen uninteressant finden
⬤ es gibt Verdachtsmomente über die Bearbeitung der Tagebucheinträge, die die Authentizität beeinträchtigen könnten
⬤ eine wahrgenommene Abnahme der erzählerischen Qualität in Abschnitten über das Deutschland der 1960er Jahre.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Eine Sammlung von Schriften, die auf Enzensbergers persönlichen Erfahrungen als Sympathisant der Linken in den 1960er Jahren basieren. Hans Magnus Enzensberger, der weithin als der größte lebende Dichter Deutschlands gilt, war bereits in den 1960er Jahren bekannt, dem stürmischen Jahrzehnt, das Tumult autobiografisch festhält.
Aus alten Papieren, Notizen, Aufzeichnungen, Fotos und Briefen, die der Dichter Jahre später auf seinem Dachboden fand, entstanden, handelt der Band nicht so sehr von ihm selbst, sondern vielmehr von den vielen Orten und Menschen, die er auf seinen Reisen durch die Sowjetunion und Kuba in den 1960er Jahren kennenlernte. Das Buch besteht aus vier langen Stücken, die zwischen 1963 und 1970 geschrieben wurden. Jede Episode schließt mit einem Gedicht und einem Nachwort aus dem Jahr 2014.
Das von Mike Mitchell übersetzte Buch ist ein lebendiger und geschickt geschriebener Reisebericht, der einen Einblick in die Geschichte des linken Denkens gibt. Gewidmet „denen, die verschwunden sind“, ist Tumult ein Dokument einer der kopflastigsten Zeiten der Menschheit.