Bewertung:

Renata Salecls Buch „Lacan in Action“ ist eine zeitgemäße Erforschung der Angst aus verschiedenen kulturellen Blickwinkeln, die sich auf Freudsche und Lacansche Theorien stützt. Es unterstreicht die Bedeutung des Verständnisses von Angst in der heutigen Gesellschaft und Politik und bietet gleichzeitig Einblicke in das Zusammenspiel von Angst mit Konsumverhalten und individueller Identität. Das Buch ist ein wertvolles Hilfsmittel für diejenigen, die mit Lacan'schen Konzepten vertraut sind, insbesondere in Kontexten wie der Medienwissenschaft und dem sozialen Kommentar.
Vorteile:⬤ Zeitgemäße Intervention, die zeitgenössische Ängste in Kultur und Politik widerspiegelt.
⬤ Spannender Überblick über die Angst in verschiedenen gesellschaftlichen Diskursen, einschließlich Kunst, Film und Recht.
⬤ Aufschlussreiche Verbindungen zwischen Angst, Konsumverhalten und individueller Identität.
⬤ Nützlich für Lacan-Wissenschaftler und -Studenten, insbesondere in Ermangelung eines Lacan-Seminars über Angst in englischer Sprache.
⬤ Eleganter und zum Nachdenken anregender Schreibstil, der auch Leser anspricht, die sich bereits mit Psychoanalyse auskennen.
⬤ Für Leser, die nach umfassenden Erklärungen suchen, kann es sein, dass es nicht tief in Lacans oder Freuds Theorien eindringt.
⬤ Einige Leser wünschen sich eine eingehendere Untersuchung von Konzepten wie „ideales Ich“ und „ideales Ich“.
⬤ Vergleiche mit Zizek deuten auf einen weniger einnehmenden Schreibstil hin, dem es an philosophischer Tiefe und Unterhaltungswert mangelt.
⬤ Die Analyse der Beziehung zwischen Angst und Managementtechniken wurde als zu wenig tiefgründig empfunden.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
On Anxiety
Wir hören häufig, dass wir in einem Zeitalter der Angst leben, von der „Therapiekultur“ über die Atkins-Diät und Antidepressiva für Kinder bis hin zur Waffenkultur und Massenvernichtungswaffen. Während Hollywood mit dem Scream-Franchise regelmäßig von der Angst der Teenager profitiert, bringen Pharmaunternehmen neue Medikamente wie Paxil auf den Markt, um neu diagnostizierte Ängste zu bekämpfen.
On Anxiety wirft einen faszinierenden, psychologischen Blick hinter die Kulissen unserer von Panik geprägten Kultur und in die Köpfe der Ängstlichen und fragt, wer und was dafür verantwortlich ist. Indem sie die Angst auf die Couch legt, stellt Renata Salecl einige dringend benötigte Fragen: Liegt die Angst an der Abwesenheit von Autorität oder an einem Zuviel an Autorität? Berichten die Medien über Ängste oder erzeugen sie sie? Sind Medikamente ein Mittel gegen Angst oder ihre Ursache? Geht es bei der Angst darum, man selbst zu sein oder jemand anderes, und ist die Angst wirklich das letzte Hindernis auf dem Weg zum Glück?
Anhand von anschaulichen Beispielen aus Filmen wie Akte X und Cyrano de Bergerac, von Drogen, die bei Soldaten zur Bekämpfung von Angst eingesetzt werden, von den Ängsten der Liebe und der Mutterschaft und von gefälschten Holocaust-Erinnerungen argumentiert Renata Salecl, dass das, was wirklich Angst erzeugt, der Versuch ist, sie loszuwerden.
Klug und fesselnd ist On Anxiety eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für Philosophie, Psychologie und das kulturelle Phänomen der Angst von heute interessieren.