Bewertung:

Das Buch „On the Internet“ von Hubert Dreyfus ist eine philosophische Kritik an den Auswirkungen des Internets auf menschliche Erfahrungen, Bildung und Gemeinschaft. Dreyfus schöpft aus der Existenzphilosophie, um sowohl die Vorteile als auch die Grenzen von Online-Interaktionen und -Technologien zu erforschen, und vertritt schließlich die Ansicht, dass das Internet echte menschliche Beziehungen und Erfahrungen im wirklichen Leben nicht ersetzen kann.
Vorteile:⬤ Bietet eine aufschlussreiche Analyse und eine zum Nachdenken anregende Kritik an den Auswirkungen des Internets auf Bildung und menschliche Interaktion.
⬤ Ist gut gegliedert und stellt die Argumente klar dar, so dass es für eine Vielzahl von Lesern zugänglich ist.
⬤ Bezieht Perspektiven von namhaften Philosophen wie Kierkegaard und Heidegger ein, was die philosophische Tiefe der Diskussion erhöht.
⬤ Erkennt einige sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten des Internets an, betont aber auch dessen Grenzen.
⬤ Einige Leser halten die Argumente für veraltet, vor allem in Anbetracht der rasanten technologischen Entwicklung, die seit der Erstveröffentlichung des Buches stattgefunden hat (z. B. Smartphones).
⬤ Die Kritik am Internet mag jüngeren Lesern zu pessimistisch erscheinen, möglicherweise aufgrund von Generationsunterschieden.
⬤ Das Buch geht nicht auf bestimmte Aspekte der Internetkultur ein, wie z. B. Filesharing und soziale Medien, was seinen Umfang einschränken könnte.
⬤ Einige Rezensenten waren unzufrieden, weil sie ein gebrauchtes Exemplar statt eines neuen erhalten haben.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
On the Internet
Kann das Internet das Problem der Massenbildung lösen und die Menschen auf eine neue Ebene der Gemeinschaft bringen? Unter Rückgriff auf eine Vielzahl von Denkern von Platon bis Kierkegaard argumentiert On the Internet, dass es viele Gemeinsamkeiten zwischen dem körperlosen, frei schwebenden Netz und der Trennung von Geist und Körper bei Descartes gibt.
Hubert Dreyfus zeigt auch, wie Kierkegaards Einsichten in die Ursprünge einer medienbesessenen Öffentlichkeit den Websurfer, Blogger und Chatroom vorwegnehmen. Anhand von Studien über die von vielen Internetnutzern erlebte Isolation und den Einsichten von Philosophen wie Descartes und Kierkegaard zeigt Dreyfus, wie die Privatisierung der Erfahrung durch das Internet wesentliche menschliche Fähigkeiten wie Vertrauen, Stimmungen, Risiko, gemeinsame lokale Anliegen und Engagement ignoriert.
Die zweite Auflage enthält ein brandneues Kapitel über „Second Life“ und ist durchgehend überarbeitet und aktualisiert.