Über den Ursprung von Geschichten: Evolution, Kognition und Fiktion

Bewertung:   (4,3 von 5)

Über den Ursprung von Geschichten: Evolution, Kognition und Fiktion (Brian Boyd)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Brian Boyds „On the Origin of Stories“ ist eine fesselnde Untersuchung der evolutionären Wurzeln und adaptiven Funktionen des Geschichtenerzählens. Das Buch ist gut strukturiert, fesselnd und in wissenschaftlichen Prinzipien verwurzelt und dient als Brücke zwischen Literaturwissenschaft und Kognitionswissenschaft. Obwohl es wertvolle Einblicke bietet und in bestimmten akademischen Kreisen gut aufgenommen wird, heben Kritiker den gelegentlichen Mangel an konkreten Beispielen und die dichte, theorielastige Prosa hervor, die Gelegenheitsleser abschrecken könnte.

Vorteile:

Fesselnd und gut geschrieben, macht es komplexe Ideen zugänglich.
Bietet wertvolle Verbindungen zwischen Kunst, Erzählung und menschlicher Entwicklung.
Gut recherchiert und durch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt.
Erweitert das Verständnis des Geschichtenerzählens als wesentliche kognitive Funktion.
Nützlich sowohl für literatur- als auch für wissenschaftsorientierte Leser.

Nachteile:

Einige Leser finden das Buch zu dicht, da es sich zu sehr auf Theorien statt auf konkrete Beispiele konzentriert.
Die Integration von Fiktion kommt spät im Buch, was bei den Lesern zu Frustration führt.
Die Fußnoten in der E-Book-Version sind nicht mit Hyperlinks versehen, was die Benutzerfreundlichkeit beeinträchtigt.
Kritiker bemängeln, dass es dem Buch an emotionaler Tiefe mangelt und der Erfahrungsaspekt der Kunst nicht vollständig erfasst wird.
Einige meinen, der Inhalt sei zu wortreich und repetitiv.

(basierend auf 36 Leserbewertungen)

Originaltitel:

On the Origin of Stories: Evolution, Cognition, and Fiction

Inhalt des Buches:

Anderthalb Jahrhunderte nach der Veröffentlichung von Origin of Species (Die Entstehung der Arten) hat sich das evolutionäre Denken über das Gebiet der Biologie hinaus auf praktisch alle mit dem Menschen zusammenhängenden Themen ausgeweitet - Anthropologie, Archäologie, Psychologie, Wirtschaft, Religion, Moral, Politik, Kultur und Kunst. Nun bietet ein renommierter Wissenschaftler die erste umfassende Darstellung der evolutionären Ursprünge von Kunst und Geschichtenerzählen. Brian Boyd erklärt, warum wir Geschichten erzählen, wie unser Verstand geformt ist, um sie zu verstehen, und welchen Unterschied ein evolutionäres Verständnis der menschlichen Natur für Geschichten macht, die wir lieben.

Kunst ist eine spezifisch menschliche Anpassung, argumentiert Boyd. Sie bietet greifbare Vorteile für das menschliche Überleben und ist aus dem Spiel entstanden, einer Anpassung, die bei intelligenteren Tieren weit verbreitet ist. Insbesondere unsere Vorliebe für das Geschichtenerzählen hat die soziale Wahrnehmung geschärft, die Zusammenarbeit gefördert und die Kreativität gestärkt.

Nach der Betrachtung von Kunst als Anpassung untersucht Boyd Homers Odyssee und Dr. Seuss' Horton Hears a Who und zeigt, wie eine evolutionäre Sichtweise ein neues Verständnis und eine neue Wertschätzung für bestimmte Werke bieten kann. Was löst unser emotionales Engagement mit diesen Werken aus? Welche Muster erleichtern unsere Reaktionen? Boyd unterstreicht, dass die Notwendigkeit, die Aufmerksamkeit des Publikums zu halten, das grundlegende Problem aller Geschichtenerzähler ist. Beständige Künstler kommen zu Lösungen, die an kognitive Universalien appellieren: eine Einsicht, die nicht mit der zeitgenössischen Kritik übereinstimmt, die sowohl das Individuelle als auch das Universelle ausblendet. Anlässlich des zweihundertsten Geburtstags von Darwin und des 150. Jahrestags der Veröffentlichung von Origin of Species (Die Entstehung der Arten) veröffentlicht Boyds Studie eine darwinistische Sicht der menschlichen Natur und der Kunst und bietet ein Credo für einen neuen Humanismus.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780674057111
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2010
Seitenzahl:560

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