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On the Study Methods of Our Time
Giambattista Vicos erstes philosophisches Werk, Über die Studienmethoden unserer Zeit (1708-9), greift den zeitgenössischen Streit zwischen den Alten und den Modernen auf und liefert eine hochinteressante Stellungnahme zum Wesen der humanistischen Bildung. Diese Ausgabe macht Elio Gianturcos hervorragende englische Übersetzung von 1965 eines Werkes wieder zugänglich, das allgemein als die früheste Darlegung der Grundlagen von Vicos Position gilt.
Dieses Buch ist ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung der Debatte zwischen Wissenschaft und Humanismus über die vergleichenden Vorzüge der klassischen und der modernen Kultur und legt Vicos schlagkräftige Argumente gegen die Abschottung des Wissens dar, die sich aus der kartesianischen Weltsicht ergibt. Im Gegensatz zur trockenen Logik des Cartesianismus feiert Vico hier die humanistische Tradition und postuliert die Notwendigkeit einer umfassenden Wissenschaft vom Menschen, die den Wert von Gedächtnis und Vorstellungskraft anerkennt.
Für diese Ausgabe hat Donald Phillip Verene ein neues Vorwort verfasst, in dem er das Werk in den Kontext der laufenden Renaissance der Vico-Forschung stellt und eine Chronologie von Vicos wichtigsten Schriften hinzufügt. Außerdem hat er erstmals Vicos letzte öffentliche Äußerung ins Englische übersetzt, The Academies and the Relation between Philosophy and Eloquence (1737), eine kurze Rede, in der er seine endgültigen Ansichten über Weisheit, die Einheit des Wissens und Rhetorik darlegt - Themen, die er erstmals in den Studienmethoden angedeutet hatte.
On the Study Methods of Our Time bleibt ein Schlüsseltext für alle, die sich für die Entwicklung von Vicos Denken interessieren, und dient als prägnante Einführung in sein Werk. Wissenschaftler und Studenten aus den Bereichen Philosophiegeschichte, Geistesgeschichte, Literaturtheorie, Rhetorik sowie Geschichte und Philosophie der Bildung werden diesen Band hilfreich und faszinierend finden.