Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
On the Prejudices, Predilections, and Firm Beliefs of William Faulkner
Es scheint angemessen, wenn nicht gar unvermeidlich, dass einer unserer besten Kritiker die führende Autorität für einen unserer besten Romanautoren ist. Cleanth Brooks, der Autor dreier bahnbrechender Studien über William Faulkner, beschäftigt sich seit mehr als vier Jahrzehnten ernsthaft mit den Werken dieses Meisters der Literatur. In dieser neuen Sammlung befasst sich Brooks mit vielen der wichtigsten Merkmale von Faulkners Werk. Er konzentriert sich stärker als in der Vergangenheit auf bestimmte Fragen und widerlegt in einigen Fällen die seiner Meinung nach unfairen Beurteilungen Faulkners.
Im ersten Aufsatz stellt Brooks die Behauptung in Frage, Donald Davidson, John Crowe Ransom, Robert Penn Warren und andere Mitglieder der Fugitive-Agrarian-Bewegung an der Vanderbilt University hätten Faulkners Leistungen nur langsam anerkannt. Brooks liefert nicht nur eindeutige Beweise dafür, dass die Fugitives frühe Unterstützer von Faulkner waren, sondern auch dafür, dass Faulkner und die Fugitives viele Sorgen und Ideen über ihre Region teilten. Brooks schreibt auch über Faulkners persönliche Überzeugungen und zeigt, wie die Tugenden, die Faulkner am meisten schätzte - wie Mut und Ehre - in seinen Romanen verkörpert werden. In zwei Essays, Faulkner and the Community und Faulkner's Two Cities, analysiert Brooks die Bedeutung einer eng verflochtenen Welt - insbesondere die Hügelregion im Norden Mississippis und die Städte Memphis und New Orleans - für Faulkners Werke.
Brooks geht auf Faulkners Wertschätzung der ritterlichen Tradition ein, aber auch auf sein Vergnügen an Gavin Stevens' Beispiel in Intruder in the Dust und Requiem for a Nun. Faulkners Umgang mit Frauenfiguren, insbesondere in Light in August und The Hamlet, wird ebenso erörtert wie seine Ideen über den amerikanischen Traum.
Diese Essays sind typisch Brooks. Die Prosa ist wie immer gelungen, die Art und Weise bescheiden und gewinnend, die Gedanken sachdienlich und rigoros. Trotz der thematischen Vielfalt der Essays ist der Schwerpunkt letztlich derselbe: Das Lesen und Wiederlesen der Romane von William Faulkner ist ein anhaltendes Vergnügen und eine bleibende Herausforderung.