Bewertung:

Das Buch von Dr. John Joy bietet eine gründliche und zugängliche Erforschung der katholischen Lehre von der päpstlichen Unfehlbarkeit. Es ist sowohl fachlich anspruchsvoll als auch fesselnd und hilft dem Leser, komplexe Konzepte auf prägnante Weise zu verstehen. Einige Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass man sich bei der Klärung der Unfehlbarkeit auf Experten verlässt, was Zweifel an der Brauchbarkeit der Lehre aufkommen lässt.
Vorteile:Das Buch ist kühn in seinen Argumenten, fundiert durch offizielle Quellen, prägnant in der Darstellung und äußerst lehrreich für das Verständnis der päpstlichen Unfehlbarkeit. Es räumt effektiv mit der Verwirrung um verschiedene Begriffe im Zusammenhang mit dem Lehramt auf und macht komplexe Ideen sowohl für Theologen als auch für Laien lesbar. Die klaren Unterscheidungen des Autors und das gut strukturierte Format verbessern das Leseerlebnis.
Nachteile:Einige Leser sind besorgt darüber, dass das Verständnis der päpstlichen Unfehlbarkeit zu sehr von der Interpretation durch Experten abhängt, was die Zugänglichkeit der Lehre untergräbt. Darüber hinaus könnten Zweifel an der praktischen Anwendbarkeit der Lehre selbst bestehen, da sie die Frage aufwirft, wer als unfehlbar gilt, wenn es darum geht, eine unfehlbare Aussage zu treffen.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Disputed Questions on Papal Infallibility
Das Erste Vatikanische Konzil hat feierlich festgelegt, dass der Papst unfehlbar ist, wenn er ex cathedra, also vom Stuhl Petri aus, der der Stuhl der Wahrheit ist, spricht. Mit dieser Definition ist die Frage, ob der Papst überhaupt unfehlbar sprechen kann, endgültig geklärt; seither dreht sich die theologische Diskussion um die Nebenfragen, wie oft und unter welchen Bedingungen er dies tut. Hier sind zwei Fehler zu vermeiden: das sehr reale Phänomen der "schleichenden Unfehlbarkeit", wonach fast jede Äußerung des Papstes als (zumindest praktisch) unfehlbar gilt, und die ebenso gefährliche Tendenz, die Bedingungen für die päpstliche Unfehlbarkeit so restriktiv auszulegen, dass das Dogma nahezu bedeutungslos wird.
Paradoxerweise scheinen diese gegensätzlichen Tendenzen unter den Katholiken im Allgemeinen fast gleichermaßen verbreitet zu sein. Man stößt immer wieder auf die Vorstellung, dass der Papst nur zweimal unfehlbar gesprochen hat - nämlich bei der Festlegung der Dogmen von der Unbefleckten Empfängnis und der Himmelfahrt Mariens -, und doch wird auch überall angenommen (und zwar oft von denselben Leuten!), dass kein Papst in irgendeiner seiner offiziellen Lehren über den Glauben oder die Moral etwas Falsches lehren könnte.
Wie so oft, liegt die Wahrheit dazwischen. Dr. John P. Joy, ein Experte für das Lehramt, hat das Format der scholastischen Disputation gewählt, um ein gewisses Maß an Klarheit in dieses Thema zu bringen. Die erste Frage betrifft die Ausdehnung und die Grenzen der päpstlichen Unfehlbarkeit im Allgemeinen; die zweite Frage betrifft besondere Fälle päpstlicher Lehre, darunter Evangelium Vitae, Ordinatio Sacerdotalis, Humanae Vitae, Quanta Cura, Exsurge Domine und Unam Sanctam. Eine Reihe von Aufsätzen vertieft die wichtigsten Punkte, einschließlich der Frage, was wir von Papst Franziskus' Änderung des Katechismus zur Todesstrafe halten sollen.
Diese prägnante Studie klärt auf brillante Weise einige der umstrittensten und verwirrendsten Fragen der katholischen Ekklesiologie.