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Unthinking Eurocentrism: Multiculturalism and the Media
Unthinking Eurocentrism, ein bahnbrechendes und preisgekröntes Werk der postkolonialen Studien, das erstmals 1994 veröffentlicht wurde, untersuchte den Eurozentrismus als ein ineinander greifendes Netzwerk von verschütteten Prämissen, eingebetteten Erzählungen und untergetauchten Tropen, die eine weithin geteilte Epistemologie konstituieren.
Im Rahmen einer transdisziplinären Studie vertraten die Autoren die Auffassung, dass die Debatten über Eurozentrismus und Postkolonialität in einem breiten historischen Rahmen betrachtet werden müssen, der mindestens so weit zurückreicht wie die verschiedenen Ereignisse des Jahres 1492 - die Inquisition, die Vertreibung der Juden und Muslime, die Eroberung Amerikas und der transatlantische Sklavenhandel - und der in den Versuchen der Nachkriegszeit gipfelt, die globale Kultur radikal zu dekolonisieren. Das Buch deprovinzialisiert die Medien- und Kulturwissenschaften durch einen "polyzentrischen" Ansatz und analysiert eingehend Themen wie postkoloniale Hybridität, Antinomien der Aufklärung, die Tropen des Imperiums, Geschlechter- und Rettungsphantasien, die Rassenpolitik des Castings und die Grenzen der Analyse des "positiven Bildes".
Das umfangreiche neue Nachwort in dieser Neuauflage zum 20. Jahrestag bringt diese Themen in die Gegenwart, indem es die jüngsten Veränderungen der intellektuellen Debatten aufzeigt, in denen Begriffe wie "transnational", "Gemeingüter", "Indigenität" und "Roter Atlantik" in den Vordergrund getreten sind. Das Nachwort untersucht auch einige filmische Trends wie "indigene Medien" und "postkoloniale Adaptionen", die in den letzten zwei Jahrzehnten an Stärke gewonnen haben, sowie andere, wie Nollywood, die mit erschreckender Kraft entstanden sind.
Das mit dem Katherine Kovacs Singer Best Film Book Award ausgezeichnete Buch wurde vollständig oder in Teilen in verschiedene Sprachen von Spanisch bis Farsi übersetzt. Diese erweiterte Ausgabe eines bahnbrechenden Textes schlägt analytische Raster vor, die für eine Vielzahl von Fachgebieten relevant sind, darunter Postkoloniale Studien, Literaturwissenschaft, Anthropologie, Medienwissenschaft, Kulturwissenschaft und kritische Ethnie-Studien.