Bewertung:

Die Rezensionen zu „Unbeaten Tracks in Japan“ von Isabella Bird heben die faszinierende Darstellung des Japans des späten 19. Jahrhunderts durch die Augen einer mutigen Reisenden hervor. Viele Leser schätzten Birds Abenteuerlust und ihre detaillierten Beobachtungen des ländlichen Japans und seiner Bevölkerung. Das Buch wurde jedoch auch wegen Birds kolonialen und rassistischen Einstellungen kritisiert, die in ihren Beschreibungen der japanischen und der Ainu-Kulturen vorherrschen und von einigen als abstoßend empfunden wurden. Trotz seiner Schwächen wird das Buch für seine historischen Einblicke und seine lebendige Reiseerzählung geschätzt.
Vorteile:⬤ Faszinierende Darstellung des Japans des 19. Jahrhunderts, insbesondere der ländlichen Gebiete.
⬤ Birds Abenteuerlust und Mut, allein zu reisen, sind lobenswert.
⬤ Detaillierte Beobachtungen und Einblicke in die lokalen Bräuche und Kulturen.
⬤ Einzigartige Perspektive als eine der ersten westlichen Frauen, die Japan bereisten.
⬤ Wertvoller historischer Bericht, der die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit widerspiegelt.
⬤ Der Schreibstil kann als langatmig und sich wiederholend empfunden werden, was Teile des Buches ermüdend macht.
⬤ Enthält veraltete und rassistische Ansichten über die japanische und die Ainu-Kultur, die einige moderne Leser als anstößig empfinden.
⬤ Birds Urteile und Kommentare über das Aussehen und den Charakter der Einheimischen können als beleidigend empfunden werden.
⬤ Einige Beschreibungen können übermäßig detailliert sein, was nicht allen Lesern gefallen dürfte.
(basierend auf 76 Leserbewertungen)
Unbeaten Tracks in Japan: The Firsthand Experiences of a British Woman in Outback Japan in 1878
Isabella L. Bird war eine der berühmtesten britischen Reisenden des neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts.
Zu ihren Reisezielen gehörten Kanada, die Vereinigten Staaten (die Rocky Mountains), Hawaii, Japan, Korea, Persien, Kurdistan, China und Marokko. Sie ist besonders für ihre Unerschrockenheit und ihren lebendigen Schreibstil bekannt. Ihr in Form von Briefen an ihre Schwester verfasster Bericht über ihre Reise nach Japan im Jahr 1878 gilt als Klassiker der Reiseschriftstellerei und ist ein wertvoller Bericht über wenig dokumentierte Gebiete Japans in jener Zeit.
Anstatt in der Region Tokio zu bleiben oder nach Kyoto, dem Mekka der japanischen Zivilisation, zu reisen, entschied sie sich für eine Reise nach Norden durch die schwierigsten Bergregionen und besuchte schließlich die Insel Hokkaido, auf der die einheimischen Ainu lebten. Gegenüber den Ainu nahm Isabella eine zwiespältige Haltung ein: Einerseits bewunderte sie sie sehr, andererseits konnte sie es nicht übers Herz bringen, sie aus der Kategorie der Wilden herauszunehmen.
Das Vorwort "Zwischen den Zeilen lesen" stellt die Genauigkeit von Isabellas Beobachtungen über die Japaner und Ainu in Frage und lässt Zweifel an den von ihr gebildeten Urteilen aufkommen. Die Leser werden aufgefordert, das Buch aktiv und nicht passiv zu lesen, um sich nicht von Isabellas Vorurteilen und Exzentrizitäten in die Irre führen zu lassen.