Bewertung:

Das Buch bietet eine einzigartige Mischung aus Literaturkritik und Autobiografie, die es für ein breites Publikum, auch für Nicht-Akademiker, ansprechend und zugänglich macht. Nancy K. Millers Untersuchung von Memoiren, die von erwachsenen Kindern verstorbener Eltern geschrieben wurden, ist sowohl fesselnd als auch intellektuell anregend.
Vorteile:⬤ Fesselnder Schreibstil, der sich wie ein Roman liest
⬤ verbindet Literaturkritik mit Autobiografie
⬤ spricht sowohl Akademiker als auch allgemeine Leser an
⬤ regt zum kritischen Überdenken der Literaturkritik an
⬤ enthält aufschlussreiche Analysen von Memoiren, darunter ein Kapitel über Art Spiegelmans Maus.
In der Rezension werden keine spezifischen Nachteile hervorgehoben; einige Leser könnten jedoch einen rein akademischen Ansatz der Literaturkritik bevorzugen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Bequest and Betrayal: Memoirs of a Parent's Death
"In einem Buch, das die Art und Weise, wie wir über Autobiographie und Kritik denken, verändern wird, liefert Nancy K. Miller ergreifende Enthüllungen darüber, was es bedeutet, mit einem sterbenden Elternteil zu leben - als Sohn oder Tochter, sowie über den Unterschied, den das Geschlecht in einer solch schmerzhaften Situation macht. In Bequest and Betrayal (Vermächtnis und Verrat) entwickelt sie eine originelle feministische Perspektive, indem sie die lyrische Introspektion über ihre eigene Trauer mit kritischen Einblicken in Memoiren von Simone de Beauvoir, Philip Roth, Art Spiegelman, Susan Cheever, Carolyn Steedman und Annie Ernaux kontrastiert." -Sandra M. Gilbert und Susan Gubar, Mitautorinnen von The Madwoman in the Attic, No Man's Land und The Norton Anthology of Literature by Women.
"Millers Verwendung der Memoirenform bietet ein neues Modell für ernsthafte Kritik und eine Möglichkeit, sich eine Gemeinschaft durch 'Bande aus Papier' ebenso wie durch 'Bande aus Blut' vorzustellen." --Elaine Showalter, London Review of Books.
Indem sie die Details ihrer eigenen Erfahrungen mit den Familienbiografien bekannter zeitgenössischer Schriftsteller verbindet, stellt Miller eine gemeinsame Erfahrung wieder her - den Verlust eines Vaters oder einer Mutter - und legt die oft verschlungenen Pfade der Trauer und Bindung offen, die wir nach einem Verlust beschreiten. Dabei gibt sie auch Einblicke in ihre persönliche Geschichte und offenbart die gemischten Gefühle, die der plötzliche Krebstod ihrer Mutter und der schmerzhafte Kampf ihres Vaters mit der Parkinson-Krankheit auslösten. Memoiren über den Verlust der Eltern zeigen, wie sehr wir in die Familiengeschichte verstrickt sind und welchen Preis wir für unsere Mitschuld an ihren Geschichten zahlen. Der Tod der Eltern zwingt uns dazu, unser Leben zu überdenken und uns selbst neu zu lesen. Wir lesen, um das zu finden, was wir brauchen. Manchmal finden wir auch etwas, von dem wir nicht wussten, dass wir es brauchen.