Bewertung:

Veiled Sentiments von Lila Abu-Lughod bietet einen tiefen Einblick in die Kultur des Beduinenstammes der Awlad Ali in Ägypten und konzentriert sich dabei auf Themen wie Ehre, Bescheidenheit und die Rolle der Poesie beim Ausdruck von Gefühlen. Die Autorin, die zwei Jahre lang bei diesem Stamm gelebt hat, liefert einen ethnografischen Bericht, der die Komplexität der Geschlechterbeziehungen und der sozialen Normen innerhalb dieser Gemeinschaft deutlich macht. Der Text wird für seine Klarheit und emotionale Tiefe gelobt, was ihn sowohl zu einer akademischen Quelle als auch zu einer fesselnden Lektüre macht.
Vorteile:⬤ Tiefer Einblick in die Kultur des Awlad Ali-Stammes, insbesondere in Bezug auf Ehre und Poesie.
⬤ Klarer und einnehmender Schreibstil, der für eine unterhaltsame Lektüre sorgt.
⬤ Der einfühlsame Ansatz der Autorin und ihre intensive Feldforschung verleihen ihren Beobachtungen Authentizität.
⬤ Bietet wichtige Diskussionen über Geschlechterbeziehungen und soziale Normen.
⬤ Relevante und faszinierende Inhalte, die Leser ansprechen, die sich für die arabische Kultur interessieren.
⬤ Manche Leser finden bestimmte Abschnitte langweilig.
⬤ Das Buch geht möglicherweise nicht umfassend auf die Entwicklung der modernen Beduinenfrauen seit seiner Veröffentlichung im Jahr 198 ein.
⬤ Es sind nur wenige moderne Leseformate verfügbar (z. B. keine Kindle-Ausgabe).
(basierend auf 33 Leserbewertungen)
Veiled Sentiments: Honor and Poetry in a Bedouin Society
Das 1986 erstmals veröffentlichte Buch Veiled Sentiments von Lila Abu-Lughod hat sich zu einem Klassiker der Ethnographie entwickelt. In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren lebte Abu-Lughod fast zwei Jahre lang in einer Beduinengemeinschaft in der westlichen Wüste Ägyptens und untersuchte die Beziehungen zwischen den Geschlechtern, die Moral und die mündliche Lyrik, mit der Frauen und junge Männer persönliche Gefühle ausdrücken.
Die Gedichte sind eindringlich, die Beschwörung des Gefühlslebens lebendig. Abu-Lughods Analyse zeigt aber auch, wie tief Poesie und Gefühle in das Spiel der Macht und die Aufrechterhaltung der sozialen Hierarchie verwickelt sind. Was wie ein Rätsel über eine einzelne poetische Gattung beginnt, wird zu einer Reflexion über die Politik des Gefühls und die Komplexität der Kultur.
Diese Ausgabe zum dreißigsten Jahrestag des Buches enthält ein neues Nachwort, in dem die Entwicklungen in der Anthropologie und im Leben der Awlad 'Ali-Beduinen reflektiert werden, die sich zunehmend in nationale politische und soziale Formationen verstrickt sehen. Das Nachwort endet mit einer persönlichen Meditation über die Bedeutung - für alle Beteiligten - der radikalen Erfahrung der anthropologischen Feldforschung und die Verantwortung, die sie für Ethnographen mit sich bringt.