Bewertung:

Die Rezensionen zeigen ein gemischtes Bild des Buches. Während einige Leser es für brillant und wichtig für die Erörterung von Trauma und Trauer in der russischen Kultur halten, kritisieren andere, es sei subjektiv, unseriös und politisch voreingenommen. Das Buch wird für seine theoretische Herangehensweise an das Thema Trauer und seine Erforschung verschiedener Aspekte der russischen Kultur gelobt, aber auch für seinen mangelnden akademischen Wert.
Vorteile:⬤ Brillant und tiefgründig; gilt als unverzichtbar für das Verständnis von Trauma und Trauer in der russischen Kultur.
⬤ Bietet einzigartige Einblicke und weniger bekannte Quellen über das sowjetische Gulag-System.
⬤ Reich an Beispielen und nachdenklich in seinem Ansatz.
⬤ Regt zu wichtigen Diskussionen über die Unterdrückung von Trauer in der Gesellschaft an.
⬤ Sehr subjektiv und potenziell unseriös; Kritik an mangelnder akademischer Strenge.
⬤ Starke Voreingenommenheit gegenüber dem sowjetischen System, mit zu simplen politischen Schlussfolgerungen.
⬤ Kann Leser ohne spezielle Kenntnisse der russischen Geschichte und Kultur verärgern.
⬤ Wird von einigen als nicht seriöses Projekt betrachtet, mit eindeutigen politischen Fehlinterpretationen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Warped Mourning: Stories of the Undead in the Land of the Unburied
Nach Stalins Tod im Jahr 1953 hat die Sowjetunion das von ihm geschaffene enorme System von Terror und Folter abgebaut. Es gab jedoch nie ein russisches Verbot für ehemalige Parteifunktionäre und auch keine externe Behörde, die für Gerechtigkeit gesorgt hätte.
Die Gedenkstätten für die sowjetischen Opfer sind unzureichend, und ihre Familien haben keine nennenswerte Entschädigung erhalten. Die Prämisse dieses Buches ist, dass die späte sowjetische und postsowjetische Kultur, die von ihrer Vergangenheit verfolgt wird, eine einzigartige Gedenkpraxis hervorgebracht hat.
Mehr als zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist Russland immer noch das Land der Unbegrabenen: Die Ereignisse aus der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts sind noch sehr lebendig und immer noch umstritten. Alexander Etkind zeigt, wie das postsowjetische Russland den schmerzhaften Prozess der Vergangenheitsbewältigung zu einem wichtigen Teil seiner politischen Gegenwart gemacht hat.