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Many Marriages
Es wird eine Zeit kommen, in der die Liebe wie ein Feuerstrahl durch die Städte ziehen wird. Sie wird Mauern niederreißen.
Sie wird hässliche Häuser zerstören. Sie wird hässliche Kleider von den Körpern der Männer und Frauen reißen. Sie werden neu bauen und schön bauen, erklärt John Webster, ein stiller Geschäftsmann mittleren Alters, der seine Träume verdrängt hat, um als Waschmaschinenhersteller zu funktionieren.
Allmählich erwacht Webster zu den inneren Stimmen, die ihn ermutigen, seinen Job und seine Familie aufzugeben und das zu leben, was er für die Wahrheit des Lebens hält.
Seine Suche nach spiritueller Erlösung führt ihn zu einem Evangelium der sexuellen Emanzipation - einer vollständigen und absoluten Akzeptanz des Fleisches, ohne Scham und Schuld. Von F.
Scott Fitzgerald als Sherwood Andersons bestes Werk gepriesen, spiegelt Many Marriages die Selbstgefälligkeit der Vereinigten Staaten im frühen 20. Das Land strebte nach materiellem Komfort und Profit, bis es sich in einem Prozess eingerichtet hatte, der so automatisch und mechanisch war wie Websters Waschmaschinen. Sex, so Anderson, könne als Medium der Selbstverwirklichung und der universellen Gemeinschaft dienen und die Gesellschaft in die Reinheit eines vorindustriellen Zustands zurückführen.
Wie die Werke von Sigmund Freud und D. H. Lawrence löste auch dieser psychologische Roman bei seiner Veröffentlichung 1923 einen Skandal aus und bleibt ein Meilenstein in der Entwicklung der amerikanischen Literatur hin zu sexueller Offenheit.