Bewertung:

Das Buch „District VIII“ von Adam LeBor ist ein politisch aufgeladener Thriller, der in Budapest zur Zeit der Flüchtlingskrise spielt und in dessen Mittelpunkt der Zigeuner-Detektiv Balthazar Kovacs steht. Die Erzählung befasst sich mit Themen wie Korruption, kulturellen Spannungen und den Kämpfen von Einwanderern und bietet gleichzeitig eine lebendige Darstellung der komplexen Geschichte von Budapest. Die Leserinnen und Leser schätzen die Tiefe der Charaktere und die reiche Kulisse, merken aber an, dass die Handlung aufgrund der Fülle an Figuren und Nebenhandlungen dicht und verwirrend sein kann.
Vorteile:⬤ Reichhaltige, stimmungsvolle Kulisse und tiefes Verständnis der Kultur und Geschichte Budapests.
⬤ Balthazar Kovacs ist ein fesselnder Protagonist, der komplexe kulturelle Spannungen verkörpert.
⬤ Zeitgemäße Auseinandersetzung mit aktuellen Themen wie Einwanderung und Korruption in der Regierung.
⬤ Gut geschrieben mit einer Mischung aus Verfahrensdrama und politischem Kommentar.
⬤ Starke Charakterentwicklung und emotionale Tiefe, insbesondere in Bezug auf ethnische Fragen.
⬤ Die Handlung ist oft dicht und verwirrend, mit zu vielen Figuren und Nebenhandlungen, so dass man ihr nur schwer folgen kann.
⬤ Einige Leser empfinden das Tempo als langsam oder unregelmäßig, besonders in der ersten Hälfte des Buches.
⬤ Nicht alle Charaktere sind gut ausgearbeitet, was zu einem Mangel an emotionalem Engagement führt.
⬤ Einige Leser finden den Schreibstil zu detailliert, was der Spannung abträglich sein kann.
(basierend auf 25 Leserbewertungen)
District VIII
Das Leben ist hart für einen Zigeuner-Detektiv in Budapest. Die Polizisten trauen dir nicht, weil du ein Zigeuner bist. Deine Zigeunerkollegen, sogar deine eigene Familie, meiden dich, weil du ein Polizist bist.
Den Toten jedoch ist das egal. Als Balthazar Kovacs, ein Detective der städtischen Mordkommission, eine mysteriöse Textnachricht auf seinem Handy erhält, trinkt er seinen Kaffee aus und macht sich an die Arbeit. Die Nachricht besteht aus zwei Teilen: einem Foto und einer Adresse. Das Foto zeigt einen Mann Anfang dreißig, der mit offenen Augen auf dem Rücken liegt, halb bedeckt von einer blauen Plastikfolie. Die Adresse lautet 26 Republic Square, das ehemalige Hauptquartier der Kommunistischen Partei und einst das gefürchtetste Gebäude des Landes. Doch als Kovacs am Platz der Republik eintrifft, ist die Leiche verschwunden.
Inspiriert von wahren Begebenheiten, führt der Roman den Leser in eine verborgene Stadt innerhalb Budapests und in eine Unterwelt, die Besucher nie zu sehen bekommen: die düsteren Hinterhöfe von Bezirk VIII; die endemische Korruption, die bis tief in die Regierung hineinreicht, wo Beamte nach Belieben die Staatskassen plündern; eine Rechtsstaatlichkeit, die den Interessen der Reichen und Mächtigen dient; die wachsende Macht internationaler organisierter Verbrecherbanden, die die ungarische Hauptstadt als Sprungbrett für ihre europäischen Operationen nutzen; und ein beunruhigender Blick auf die Geister des Kommunismus (und des Nazismus), die Budapest immer noch heimsuchen.