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Before the Flood: The Biblical Flood as a Real Event and How It Changed the Course of Civilization
Im sechshundertsten Jahr des Lebens Noahs, im zweiten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, an demselben Tag brachen alle Brunnen der großen Tiefe auf, und die Fenster des Himmels wurden geöffnet. Und es regnete vierzig Tage und vierzig Nächte auf der Erde.
Die große biblische Sintflut, wie sie in der Genesis beschrieben wird, ist seit langem ein Gegenstand der Faszination und der Spekulation. Im 19. Jahrhundert stellte der englische Erzbischof James Ussher fest, dass sie sich im Jahr 2348 v. Chr. ereignet hat, indem er das damalige Alter der Erde berechnete und die gesamte Reihe der biblischen "Zeugungen" rückwärts durchging. Der Beweis für die Sintflut, die ein Element so vieler Schöpfungsmythen ist, begann ernsthaft, als die Archäologie begann, physische Beweise mit der biblischen Geschichte zu verbinden. Der Traum, die Bibel als wörtliche Wahrheit zu beweisen, hat sich als unwiderstehlich erwiesen und sowohl falsche Behauptungen als auch seriöse Wissenschaft hervorgebracht.
Wie der Bestseller-Historiker Ian Wilson in diesem faszinierenden neuen Buch enthüllt, haben sich die Beweise für ein katastrophales Ereignis stetig verdichtet und gipfelten in der Arbeit von William Ryan und Walter Pitman. Vor einigen Jahren hatten Ryan und Pitman die These aufgestellt, dass es um 5600 v. Chr. zu einer Überschwemmung des Schwarzen Meeres von solchem Ausmaß kam, dass der Süßwassersee durch die Verbindung mit dem Mittelmeer in einen Salzwassersee verwandelt wurde. Sollte dies der Fall sein, so würden sich in einer Tiefe von 300 Fuß unter der Oberfläche des Schwarzen Meeres Zeichen der Zivilisation befinden. Im September 2000 untersuchte Robert Ballard (bekannt durch die SS Titanic) mit seiner berühmten Unterwasserausrüstung Teile des Schwarzen Meeres in der Nähe der türkischen Küste und fand die Überreste von Holzhäusern. Es hatte eine Flut gegeben, die - ob nun Gottes Zorn oder nicht - alles in der Umgebung über Hunderte von Kilometern zerstört und Zehntausende von Menschen getötet hatte.
Anhand aller archäologischen Beweise erklärt Wilson, wie die Schwarzmeerflut und die biblische Flut zusammenhängen müssen. Insbesondere argumentiert Wilson sachkundig und überzeugend, dass das Zentrum der zivilisierten Welt weiter im Westen lag als bisher angenommen - nicht in Ägypten oder Mesopotamien, sondern in der heutigen Nordtürkei.
Die frühesten antediluvianischen Zivilisationen könnten nach Osten in jene Gebiete gewandert sein, die wir heute als die Wiegen der Zivilisation bezeichnen, und wurden durch die Flut des Schwarzen Meeres gezwungen, neue Siedlungen zu gründen.
Vor der Sintflut ist ein detailgetreuer und fesselnder Detektivroman, der die Debatte über die Bibel und die Ursprünge der modernen Welt um ein wichtiges neues Kapitel bereichert.