Bewertung:

Die Essaysammlung von Will Self regt die Leser dazu an, über ihre Lektüreauswahl und den Prozess der Auseinandersetzung mit Literatur nachzudenken. Die Essays sind zwar intellektuell anregend und oft humorvoll, aber sie sind unterschiedlich ansprechend, und manche Leser finden bestimmte Themen weniger ansprechend als andere.
Vorteile:Die Essays zeichnen sich durch einen schönen Sprachgebrauch, tiefe Einsichten, Humor und eine Aufforderung zu einer breit gefächerten Lektüre aus. Sie enthalten nachdenkliche Diskussionen über verschiedene literarische Figuren und Themen und regen die Leser dazu an, über ihre eigenen Lesegewohnheiten nachzudenken. Besonders hervorzuheben sind die Essays über Sebald, Kafka und die Natur des Lesens selbst.
Nachteile:Die Sammlung ist uneinheitlich, manche Essays finden mehr Anklang als andere, und manche Themen haben keinen Bezug zur Literatur. Einige Leser empfanden Teile der Essays als zu dicht oder weniger fesselnd, was zu einer gemischten Erfahrung mit der gesamten Sammlung führt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Why Read: Selected Writings 2001 2021"
Von dem für den Booker nominierten Autor von Umbrella, einer weltumspannenden Sammlung von Texten, die von einem Leben in und für die Literatur inspiriert sind
Von einem der ungewöhnlichsten und unverwechselbarsten Autoren der Gegenwart, der vom Guardian als "der kühnste und reizvollste Romancier seiner Generation" bezeichnet wurde, ist Why Read von Will Self ein Füllhorn an nachdenklichen und brillant-witzigen Essays über das Schreiben und die Literatur.
Self nimmt uns mit: von den Marotten seines Schreibmaschinenmechanikers in die verstrahlte Sperrzone von Tschernobyl, ins australische Outback und zu den literarischen Formen der Vergangenheit und Zukunft. Mit seinem charakteristischen intellektuellen Elan richtet Self seinen unnachahmlichen Blick auf Titanen der Literatur wie Woolf, Kafka, Orwell und Conrad. Er schreibt bewegend über W. G. Sebalds Kindheit in Deutschland und beschreibt provokativ den Aufstieg von William S. Burroughs' Junky vom schockierenden Groschenroman zum geliebten Kultklassiker. Self erweitert auch seine regelmäßige Kolumne im Literary Hub und fragt die Leser, wie, was und warum wir in einer sich ständig verändernden Welt lesen sollten. Ob er nun über den Aufstieg des Bücherregals als Möbelstück im neunzehnten Jahrhundert oder über die Unmöglichkeit schreibt, seinen eigenen Namen in einer Welt des Internets zu googeln, Selfs Markenzeichen, die mitreißende Prosa und der beißende, energische Humor, durchdringen jedes Stück.
Ein Buch, das untersucht, wie der menschliche Bewusstseinsstrom in die Literatur hinein- und aus ihr herausfließt, wird sowohl alte als auch neue Leser dieser Ikone der zeitgenössischen Literatur zufrieden stellen.