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Worldly Ethics: Democratic Politics and Care for the World
Was ist der Geist, der das kollektive Handeln beseelt? Was ist das Ethos der Demokratie? Worldly Ethics bietet eine kraftvolle und originelle Antwort auf diese Fragen, indem es argumentiert, dass assoziative demokratische Politik, in der sich Bürger zusammenschließen und für die Gestaltung gemeinsamer Bedingungen kämpfen, ein weltzentriertes Ethos erfordert. Dieses besondere Ethos, so zeigt Ella Myers, beinhaltet die Sorge um die „weltlichen Dinge“, d.h.
die gemeinsamen und umstrittenen Anliegen, um die sich demokratische Akteure mobilisieren. Indem sie die Bedeutung der weltlichen Ethik formuliert, zeigt sie die Grenzen früherer Ethikmodelle auf, darunter Michel Foucaults therapeutisches Modell, das auf der „Sorge um das Selbst“ basiert, und Emmanuel Levinas' karitatives Modell, das auf der Sorge um den Anderen beruht. Myers vertritt die Auffassung, dass diese Ansätze den weltlichen Charakter des politischen Lebens verdecken und daher kaum geeignet sind, kollektive demokratische Aktivitäten zu inspirieren und zu unterstützen.
Die alternative Ethik, die sie vorschlägt, orientiert sich an Hannah Arendts Begriff der amor mundi, der Liebe zur Welt, und konzentriert sich auf die Art und Weise, wie sich demokratische Akteure an Themen, Zielen oder Dingen in der Welt ausrichten und sich gemeinsam um sie kümmern. Myers sieht die weltliche Ethik als eine Ressource, die normale Bürger inspirieren und motivieren kann, sich an der demokratischen Politik zu beteiligen, und das Buch hebt zivilgesellschaftliche Organisationen hervor, die ihre Prinzipien bereits verkörpern.