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Whistleblowing: Toward a New Theory
Die Gesellschaft braucht Whistleblower, doch wenn sie ihre Meinung sagen und Missstände aufdecken, führt das oft zum beruflichen und persönlichen Ruin. Kate Kenny stützt sich auf die Geschichten von Whistleblowern, um zu erklären, warum das so ist und was getan werden muss, um diejenigen zu schützen, die den Mut haben, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Trotz ihres großen Beitrags zur Gesellschaft werden Whistleblower eher als Märtyrer denn als Helden betrachtet. Wenn Menschen schwerwiegende Missstände in ihren Organisationen aufdecken, werden sie oft bestraft oder ignoriert. Viele werden von ihren Kollegen isoliert, ihre berufliche Laufbahn ist zerstört. Die von Skandalen heimgesuchte Finanzbranche steht im Mittelpunkt der eindringlichen globalen Studie von Kate Kenny. Sie stellt Whistleblower aus den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, der Schweiz und Irland vor, die in Unternehmen wie Wachovia, Halifax Bank of Scotland und Countrywide-Bank of America arbeiten, und schlägt Praktiken vor, die es weniger gefährlich machen würden, die Mächtigen zur Rechenschaft zu ziehen, und die uns alle besser stellen würden.
Kenny befragte die Männer und Frauen, die im Vorfeld der Finanzkrise 2008 unethisches und illegales Verhalten in großen Unternehmen gemeldet hatten. Viele von ihnen waren Compliance-Beauftragte in einflussreichen Organisationen, die vorgaben, die Regeln zu befolgen. Mithilfe des Konzepts der affektiven Anerkennung erklärt sie, wie die Normen am Arbeitsplatz unser Verständnis von Recht und Unrecht stark beeinflussen, und stellt Whistleblowing als kollektives Phänomen dar, das nicht nur eine persönliche Entscheidung ist, sondern einen wichtigen öffentlichen Dienst darstellt.