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William Frederick Denning: Grand Amateur and Doyen of British Meteor Astronomy
Dieses Buch enthält eine ausführliche biografische Darstellung des fleißigen Astronomen William Frederick Denning aus dem späten neunzehnten Jahrhundert, der in seinem späteren Leben zu einer gefeierten Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und zu einem hoch angesehenen Amateurastronomen aufstieg. Das Buch befasst sich auch mit Dennings zahlreichen Beiträgen zur Astronomie seiner Zeit.
Als unbeugsamer Förderer der Amateurastronomie war Denning maßgeblich an der Gründung der kurzlebigen, aber historisch bedeutenden Observational Astronomy Society (OAS) im Jahr 1869 beteiligt. Der Leser erfährt etwas über die Ursprünge und die von der OAS initiierten Beobachtungsprogramme, und der Autor stellt auch eine Reihe biografischer Skizzen der fleißigsten Mitglieder vor. Darüber hinaus zeigt der Autor anhand von Dennings Briefen und Veröffentlichungen, wie er zum Wachstum der Amateurastronomie beitrug und Amateurbeobachtern beibrachte, wie sie ihre Bemühungen wissenschaftlich nutzbar machen können.
Denning, der selbst ein leidenschaftlicher Beobachter und Enthusiast war, spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Meteorastronomie in England, die darin gipfelte, dass er 1922 zum ersten Präsidenten der Kommission 22 (Meteore, Meteoriten und interplanetarer Staub) der neu gegründeten Internationalen Astronomischen Union berufen wurde. Der Text verfolgt die Entwicklung und das rasche Wachstum der Meteorastronomie im 19. Jahrhundert und konzentriert sich dabei auf die wichtigsten Beobachtungen und wichtigen theoretischen Fortschritte. Darüber hinaus werden die Pioniere gewürdigt, die sich zusammen mit Denning daran machten, die Geschichte und die Geheimnisse der Sternschnuppen zu enträtseln.
Denning war zwar keine offenherzige oder schrille Persönlichkeit, aber auf dem Höhepunkt seiner Karriere wurde er in zwei öffentliche und kontroverse Angelegenheiten verwickelt. Das erste betraf seine pseudowissenschaftliche Theorie der optischen Unschärfe und seine Überzeugung, dass Teleskope mit großer Öffnung bei der Untersuchung von Planetenscheiben weniger effizient arbeiteten als Teleskope mit kleinerer Öffnung. Die zweite Kontroverse betraf das mysteriöse Problem der stationären Meteoritenschauer - eine scheinbare Beobachtungsreduktion, die sowohl den Standardtheorien der Gravitationsdynamik als auch der allgemein akzeptierten Vorstellung von der Struktur der Meteoritenströme völlig zuwiderlief. Das Buch untersucht diese beiden Kontroversen und nutzt sie, um Dennings Einstellung zur wissenschaftlichen Methodik zu untersuchen.