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We Remember with Reverence and Love: American Jews and the Myth of Silence After the Holocaust, 1945-1962
Gewinnerin des National Jewish Book Award 2009 in American Jewish Studies
Empfänger des 2010 Guggenheim Fellowship in Humanities-Intellektuelle & Kulturgeschichte
Es ist mittlerweile eine anerkannte Wahrheit: Nach dem Zweiten Weltkrieg entschieden sich die amerikanischen Juden, zum Massenmord an Millionen ihrer europäischen Brüder und Schwestern durch die Nazis zu schweigen.
In diesem fesselnden Werk zeigt Hasia R. Diner, dass die Annahme des Schweigens kategorisch falsch ist. Indem sie eine reiche und unglaublich vielfältige Fülle von Gedenken aufdeckt - in Liedern, Literatur, Liturgie, öffentlicher Zurschaustellung, politischem Aktivismus und Hunderten von anderen Formen - zeigt We Remember with Reverence and Love, dass das öffentliche Gedenken an die Opfer des Holocaust ein tiefes und starkes Element des jüdischen Lebens im Amerika der Nachkriegszeit war. Sie trägt nicht nur genügend Beweise zusammen, um die Vorstellung von der "Vergesslichkeit" der amerikanischen Juden zu widerlegen, sondern zeigt auch die bewegende und vielfältige Art und Weise, wie diese sehr unterschiedliche Gruppe der Tragödie Tribut zollte.
Diner bietet auch eine überzeugende neue Perspektive auf die 1960er Jahre und ihr mächtiges Erbe, indem es aufzeigt, wie unser typisches Verständnis der Nachkriegsjahre eine Generation später aus dem Kessel der kulturellen Spaltungen und Campus-Kämpfe hervorging. Die studentischen Aktivisten und "neuen Juden" der 1960er Jahre, die sich gegen die amerikanisch-jüdische Welt auflehnten, in der sie "in einer Welt bemerkenswerten Wohlstands und sich erweiternder kultureller Möglichkeiten" aufgewachsen waren, schufen ein fehlerhaftes Bild dessen, was ihre Eltern in den Nachkriegsjahren getan - oder besser gesagt - nicht getan hatten. Dieses verzerrte Erbe wurde von zwei Generationen von Gelehrten, Schriftstellern, Rabbinern und Führern jüdischer Gemeinden in eine selbstverständliche Wahrheit verwandelt.