Bewertung:

Das Buch „Where the Negroes Are Masters“ von Randy Sparks bietet einen detaillierten und gründlich recherchierten Bericht über den transatlantischen Sklavenhandel, der sich insbesondere auf die Rolle der einheimischen Afrikaner im Handel in der Hafenstadt Annamaboe an der Goldküste (dem heutigen Ghana) konzentriert. Es stellt die konventionellen Erzählungen über die Sklaverei in Frage und zeigt die Komplexität der afrikanischen Beteiligung und Kontrolle im Sklavenhandel als einen bedeutenden und oft übersehenen Aspekt der Geschichte auf.
Vorteile:⬤ Gründliche Recherche anhand historischer Aufzeichnungen und Primärquellen.
⬤ Bietet eine einzigartige Perspektive auf die Rolle der einheimischen Afrikaner im Sklavenhandel, indem es ihre aktive Beteiligung und nicht ihre passive Opferrolle veranschaulicht.
⬤ Gut geschrieben und fesselnd, macht komplexe historische Ereignisse für die Leser zugänglich.
⬤ Bietet eine notwendige Darstellung der Interaktionen zwischen europäischen Händlern und afrikanischen Stämmen und konzentriert sich dabei auf die sozio-politische Dynamik der Zeit.
⬤ Empfohlen als Pflichtlektüre für alle, die sich für die Geschichte des afrikanischen Sklavenhandels interessieren.
⬤ Einige Leser waren enttäuscht, dass die späteren Abschnitte des Buches nicht auf der früheren Erzählung mit einer methodischeren Analyse aufbauten.
⬤ Das Buch stellt konventionelle Auffassungen von Sklaverei in Frage, was für manche Leser unangenehm sein könnte.
⬤ Die Auswirkungen des atlantischen Sklavenhandels, die über den unmittelbaren Fokus auf Annamaboe hinausgehen, werden nur begrenzt erforscht.
(basierend auf 18 Leserbewertungen)
Where the Negroes Are Masters: An African Port in the Era of the Slave Trade
Annamaboe war der größte Sklavenhandelshafen an der Goldküste des 18. Jahrhunderts und die Heimat erfolgreicher, gerissener afrikanischer Händler, deren ungewöhnliche Partnerschaften mit ihren europäischen Gegenspielern die Stadt und ihre Bewohner zu einem integralen Bestandteil der atlantischen Austauschbeziehungen machten. Where the Negroes Are Masters erweckt die fiebrige Geschäftigkeit und die ständige Brutalität des Außenpostens zum Leben und schildert die Erfahrungen der schwarzen und weißen Unternehmer, die von dem lukrativen Menschenhandel profitierten.
Der im heutigen Ghana gelegene Hafen von Annamaboe brachte die Fante-Händler der Stadt täglich in Kontakt mit verschiedenen Völkern: Engländer der Royal African Company, Rhode Island Rum Men, europäische Sklavenhändler und gefangene Afrikaner aus den Nachbarländern. Die afrikanischen Anführer von Annamaboe konnten die Verhandlungen mit den Europäern zu ihrem Vorteil nutzen, indem sie importierte Waren von jenseits des Atlantiks tief in das afrikanische Landesinnere brachten und riesige Ladungen versklavter Afrikaner zur Arbeit in Amerika verschifften.
Afrikanische Männer und Frauen waren keine bloßen Spielfiguren in den Händen der Kolonialmächte, sondern wichtige Akteure in den komplexen Netzwerken des Sklavenhandels. Randy Sparks fängt ihre kollektiven Erfahrungen in lebendigen Details ein und deckt auf, wie der Sklavenhandel entstand, wie er Tag für Tag funktionierte und wie er das Leben in Annamaboe veränderte und den Hafen selbst zu einem Drehkreuz des Atlantikhandels machte. Aus den persönlichen, kommerziellen und kulturellen Begegnungen, die sich entlang der Küste von Annamaboe abspielten, entsteht ein dynamisches neues Bild der frühen modernen atlantischen Welt.