Bewertung:

Insgesamt bietet das Buch eine humorvolle und persönliche Sicht auf moderne Umgangsformen, die Anekdoten, kluge Beobachtungen und Witz miteinander verbindet. Es leidet jedoch unter einem Mangel an kohärenter Organisation und kann sich übermäßig selbstverliebt anfühlen, was es weniger zu einem praktischen Leitfaden als vielmehr zu einer persönlichen Memoiren über Etikette macht.
Vorteile:Der Text ist geistreich und unterhaltsam, mit scharfem Humor und cleveren Anekdoten. Es bietet neue Perspektiven auf die Umgangsformen und enthält interessante kulturelle Beobachtungen, vor allem in Bezug auf die japanischen Umgangsformen. Viele Leser finden es aufschlussreich und amüsant.
Nachteile:Dem Buch mangelt es an einer logischen Gliederung und es schweift oft ab, was es schwer macht, ihm zu folgen. Einige Leser hatten den Eindruck, dass es sich eher um selbstgefällige Memoiren handelt als um einen geradlinigen Leitfaden für Umgangsformen. Kritisiert wurden der elitäre Ton und die passiv-aggressiven Empfehlungen sowie die Tatsache, dass die Autorin in einigen Fällen den Eindruck erweckt, keinen Bezug zur Allgemeinheit zu haben.
(basierend auf 55 Leserbewertungen)
Would It Kill You to Stop Doing That: A Modern Guide to Manners
"Wir alle erkennen schlechte Manieren, wenn wir sie sehen", stellt NPR und Vanity Fair-Mitarbeiter Henry Alford zu Beginn seines neuen Buches fest. Aber wie, fragt er, sehen gute Manieren in unserer Zeit aus? Wenn jemand mitten beim Essen an sein Handy geht oder einen mit dem Kinderwagen von der Straße drängt oder man eine postapokalyptische öffentliche Toilette betritt, können die alten Weisheiten von Emily Post geradezu prähistorisch erscheinen.
Beunruhigt durch das Fehlen guter Manieren in seinem Alltag - durch die Leute, die sich in der U-Bahn die Zehennägel kürzen oder auf seine mühsam verfassten Briefe mit drei Buchstaben antworten - begibt sich Alford auf eine Reise, um herauszufinden, wie die Dinge aussehen könnten, wenn die Menschen sich ein bisschen öfter von ihrer besten Seite zeigen würden. Er reist nach Japan (die "Fort Knox Reserve" der guten Manieren), um die dortige Kultur der kollektiven Höflichkeit zu beobachten. Er befragt Benimm-Experten (Judith Martin, Tim Gunn) und unwahrscheinliche (ein ehemaliger Gefangener, ein Armee-Sergeant). Er spielt ein Spiel namens Touch the Waiter. Und er meldet sich freiwillig als Fremdenführer für Ausländer, die New York City besuchen, um die kulturellen Unterschiede in den Umgangsformen zu erforschen. Nebenbei findet er (in typischer Alford-Manier) auch noch Zeit, Miss Manners beizubringen, wie man ein Taxi klaut.
Er ernennt die nervigste Braut der Welt.
Und er wirft seinen eigenen Hut in den Ring, indem er sich als Online-Knigge-Coach anbietet.
Indem er die für unser Zeitalter spezifischen Fragen der Etikette aufgreift - wie Warum sollte man einen Taxifahrer nicht nach seiner Herkunft fragen?, Warum ist das Posten von Babyfotos auf Facebook eine heikle Angelegenheit? und Was ist das Problem mit "Kein Problem"? - findet Alford einen ironischen und warmherzigen Zugang zu einem Thema, das manchmal als pedantisch oder elitär angesehen wird. Und auf diese Weise blickt er über die üblichen "Dos" und "Don'ts" des guten Benehmens hinaus und präsentiert ein erhellendes, ernsthaft unterhaltsames Buch über Anmut und Höflichkeit und darüber, wie wir einander einfach besser behandeln können.