
Yayoi Kusama: Present Infinite
Zur Feier eines von Kusamas ikonischsten Unendlichkeitsräumen
Die japanische Künstlerin Yayoi Kusama ist weltweit bekannt für ihre Polka-Dots und ihre farbenfrohen Lichtinstallationen mit ungewöhnlichen und organischen Formen, wie z. B. Kürbissen. Present Infinite ist eine Hommage an ihre geliebte und einzigartige Praxis, mit besonderem Augenmerk auf Fireflies on the Water (2002), einem ihrer berühmtesten Infinity Mirror Rooms aus der Sammlung des Whitney Museum of American Art in New York. Fireflies on the Water ist eine raumgroße Installation, in der, wie der Titel schon sagt, die Lichter fast natürlich wirken, wie Glühwürmchen in einer ruhigen Sommernacht. Das Wasserbecken erzeugt ein unglaubliches Gefühl der Stille, und die Spiegel reflektieren unendliche Bilder von sich selbst und schaffen so ein siderisches Ambiente. Der Raum erscheint unendlich, ohne oben oder unten, ohne Anfang oder Ende. Wie in Yayoi Kusamas frühen Installationen, darunter ihr Infinity Mirror Room (1965), verkörpert Fireflies on the Water einen fast halluzinatorischen Zugang zur Realität.
Yayoi Kusama (geboren 1929) hat nicht nur in den Bereichen Bildhauerei und Installation gearbeitet, sondern auch in den Bereichen Malerei, Performance, Videokunst, Mode, Poesie, Belletristik und anderen Künsten. Zu Beginn ihrer Karriere in Japan schuf sie hauptsächlich Arbeiten auf Papier. Als sie in den späten 1950er Jahren nach New York City zog, schloss sie sich der Avantgarde an, arbeitete in der Weichplastik und beeinflusste Künstler wie Warhol und Oldenburg. Zu dieser Zeit beschäftigte sie sich auch mit Happenings und anderen performance-orientierten Arbeiten und begann, ihre charakteristischen Punkte einzusetzen. Nach ihrer Rückkehr nach Japan im Jahr 1973 geriet ihr Werk relativ in Vergessenheit, doch ein erneutes Aufleben des Interesses in den 1980er Jahren machte ihr Werk zu einem Kanon, den es bis heute genießt.